Chonburi-Unternehmer warnen vor Geschäftsschließungen in Pattaya durch 400-Baht-Lohnerhöhung
Die jüngste Ankündigung der thailändischen Regierung, den landesweiten Mindestlohn auf 400 Baht pro Tag anzuheben, hat in der Geschäftswelt von Chonburi, insbesondere in Pattaya, erhebliche Besorgnis ausgelöst.
Unternehmer und Branchenführer warnen vor den schwerwiegenden Folgen dieser Entscheidung, die von Geschäftsschließungen bis hin zu Produktionsverlagerungen ins Ausland reichen könnten.
Kittiwut Sasiwimolphan kritisiert einheitliche Lohnerhöhung
Kittiwut Sasiwimolphan, Präsident des Industrieverbandes von Chonburi, hat klar gemacht, dass eine einheitliche Lohnerhöhung auf 400 Baht in allen Provinzen kontraproduktiv ist.
Er betont, dass faire Lohnanpassungen dem dreigliedrigen Mechanismus folgen sollten, der Gespräche zwischen Arbeitgebern, Arbeitnehmern und Regierungsvertretern als Vermittler beinhaltet. „Tatsächlich sollten Lohnanpassungen auf dem Qualifikationsniveau basieren.
Arbeiter in Fabriken sollten mehr verdienen als Arbeiter in der Landwirtschaft oder in ungelernten Branchen“, erklärte Kittiwut.
Tourismusbranche in Pattaya vor Herausforderungen
Thanet Supasahasrungsi, Präsident des Tourismusverbandes von Chonburi, äußerte ähnliche Bedenken.
Besonders die Hotelbetreiber in Pattaya, insbesondere die vielen Drei-Sterne-Hotels und darunter, würden durch die Lohnerhöhung stark belastet. „Nach COVID-19 hat sich das Reiseverhalten der Touristen verändert.
Viele kleine Hotels haben aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage noch nicht einmal wieder geöffnet“, sagte Thanet.
Große Hotels könnten ihren Mitarbeitern durch Servicegebühren bereits hohe Löhne zahlen, während kleine Hotels mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert seien.
Transportsektor in Chonburi besorgt über wirtschaftliche Auswirkungen
Sunee Phutivanich, Präsidentin der Laem Chabang Chonburi Transport Association, wies darauf hin, dass der Transportsektor zwar nicht direkt von der Lohnerhöhung betroffen sei, die allgemeine wirtschaftliche Situation jedoch besorgniserregend sei.
„Eine zusätzliche Lohnerhöhung würde die Lebenshaltungskosten der Angestellten weiter belasten, die nicht von der Lohnerhöhung profitieren, aber mit höheren Preisen konfrontiert sind“, sagte sie.
KMU in Chonburi unter Druck
Visut Isaraphanpithiset, Präsident des Verbands thailändischer KMU-Unternehmer in Chonburi, betonte die erheblichen Auswirkungen der vorherigen Lohnerhöhungen auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU).
Viele KMU-Arbeiter sind ungelernt, und Gespräche mit mehreren japanischen Fabriken lassen Pläne erkennen, die Produktion aufgrund des schwachen Yen und der steigenden thailändischen Arbeitskosten wieder nach Japan zu verlagern.
„Der Plan der Regierung, die Löhne erneut zu erhöhen, hat viele Fabriken dazu veranlasst, die Rückverlagerung einiger Produktionslinien nach Japan in Erwägung zu ziehen und Roboter anstelle menschlicher Arbeitskräfte einzusetzen“, sagte Visut.
Steigende Kosten belasten Gastronomie und Tourismus
Krit Jiramongkol, Präsident des Chonburi Tourism Industry Council, sprach über zukünftige Probleme aufgrund steigender Kosten für die Gastronomie und Tourismusunternehmen.
Nicht nur in Pattaya oder Chonburi, sondern im ganzen Land würden mehr Geschäftsschließungen und höhere Arbeitslosigkeit drohen.
Vorschläge zur Senkung der Lebenshaltungskosten
Sakda Wankaew, Direktor des Büros der östlichen Region des thailändischen Arbeitgeberverbands, schlug vor, die Regierung solle sich darauf konzentrieren, die Ausgaben für die Öffentlichkeit zu senken, um die steigenden Lebenshaltungskosten zu decken.
Er empfahl Maßnahmen wie die Senkung der Kreditzinsen für Eigenheimkäufer, die Senkung der Preise für staatlich kontrollierte Konsumgüter und die Senkung der Versorgungs- und Treibstoffkosten.
„Derartige Maßnahmen würden dazu beitragen, die Ausgaben für Arbeiter, Studenten und informelle Arbeiter zu drosseln, die von der Mindestlohnerhöhung auf 400 Baht erheblich betroffen sind“, sagte Sakda.
Die Unternehmer und Branchenführer in Chonburi und Pattaya stehen der geplanten Mindestlohnerhöhung der thailändischen Regierung kritisch gegenüber.
Sie warnen vor weitreichenden negativen Folgen für die Wirtschaft, darunter Geschäftsschließungen, Produktionsverlagerungen und steigende Lebenshaltungskosten.
Statt einer einheitlichen Lohnerhöhung fordern sie gezielte Maßnahmen zur Senkung der Nebenkosten und zur Unterstützung der wirtschaftlichen Stabilität.
Nur durch einen differenzierten Ansatz könne die wirtschaftliche Zukunft der Region gesichert werden.