Thailand verstärkt seine Bemühungen im Kampf gegen Hepatitis B und C, um den ehrgeizigen Zielen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) näher zu kommen.
Die thailändische Regierung hat kürzlich umfassende Maßnahmen angekündigt, um diese stille, aber verheerende Gesundheitskrise zu bekämpfen und die Infektionsrate signifikant zu senken.
Mit schätzungsweise 2 bis 3 Millionen Menschen in Thailand, die an Hepatitis B oder C leiden, stellt diese Herausforderung das öffentliche Gesundheitswesen des Landes vor erhebliche Hürden. Die neue Strategie zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Krankheit zu schärfen und die frühe Erkennung zu fördern.
Ein zentraler Bestandteil dieser Strategie ist das sogenannte „Screening nach Geburtsjahr“, das insbesondere Personen anspricht, die vor 1992 geboren wurden. Dr. Tawisak Tanwandee, Leiter der Gastroenterologie-Abteilung des Siriraj Hospitals, hebt hervor, wie wichtig dieses Screening ist: „Das Screening ist jetzt einfacher denn je.
Dank der innovativen Bluttests über die Fingerkuppe können wir Screenings an verschiedenen Orten durchführen, einschließlich gesundheitsfördernder Krankenhäuser auf Bezirksebene und Gemeinde-Kliniken.“ Diese Tests sind nicht nur effektiver, sondern auch kostengünstiger im Vergleich zu traditionellen Blutuntersuchungen.
Ein weiterer wichtiger Schritt in diesem Prozess ist die Bereitstellung kostenloser Screenings für berechtigte thailändische Bürger über die Paotang-Anwendung des Nationalen Gesundheits-Sicherheitsamtes (NHSO).
Trotz dieser umfassenden Maßnahmen bleiben die Screening-Raten jedoch niedrig.
Um dem entgegenzuwirken, wird das Gesundheitsministerium aktiv, indem es Mitarbeiter im Gesundheitswesen auf Gemeindeebene befähigt, gefährdete Personen proaktiv zu identifizieren und zu testen.
Thailand verfolgt das ambitionierte Ziel, bis 2030 über 90% seiner Bevölkerung zu screenen und mehr als 80% der Behandlungsbedürftigen zu versorgen. Außerdem strebt das Land an, die Sterblichkeitsrate bei chronischen Hepatitis-Patienten um über 65% zu senken.
Diese Maßnahmen sind entscheidend, da Hepatitis B und C zu schweren gesundheitlichen Komplikationen wie Leberkrebs und Zirrhose führen können, oft ohne dass die Betroffenen sich ihrer Infektion bewusst sind, da die Symptome oft erst in den fortgeschrittenen Stadien auftreten.
Zusätzlich zu diesen Bemühungen hat Thailand Fortschritte bei der Verhinderung der Mutter-Kind-Übertragung von Hepatitis B durch Impfprogramme und verbesserte Gesundheitspraktiken gemacht.
Dennoch gibt es noch Herausforderungen bei der Bekämpfung der Hepatitis-B-Infektion bei Erwachsenen, die oft durch sexuellen Kontakt übertragen wird.
Prof. Dr. Tawisak Tanwandee betont die Notwendigkeit eines verstärkten Screenings und einer frühzeitigen Behandlung von Hepatitis B. Er fordert auch erweiterten Zugang zu antiviralen Medikamenten und technologiegestützte Lösungen, um die Patientenadhärenz zu verbessern und die Gesamtversorgung zu optimieren.
Mit wachsendem Bewusstsein für die verheerenden Auswirkungen von Hepatitis setzt Thailand alles daran, seine Reaktion auf diese Bedrohung für die öffentliche Gesundheit zu verstärken.
Durch die Priorisierung von Screening, Behandlung und Prävention zielt das Land darauf ab, die Belastung durch Hepatitis zu verringern und das Leben von Millionen seiner Bürger zu verbessern.
Der Beitrag „Thailand intensiviert den Kampf gegen den stillen Killer Hepatitis“ erschien zuerst auf Thai PBS World.