Ab dem 1. Januar 2024 tritt in Thailand eine Steuerreform in Kraft, die erhebliche Auswirkungen auf Auslandschweizer hat.
Besonders betroffen sind Rentner, die nun Steuern auf ihre AHV-Renten zahlen müssen.
In diesem Artikel beleuchten wir die Details der neuen Regelung, die Reaktionen der betroffenen Personen und geben wichtige Tipps, um die Steuerlast zu minimieren.
Was ändert sich?
Die thailändische Regierung hat eine Steuerreform eingeführt, die ab Anfang 2024 ausländische Personen mit Wohnsitz in Thailand verpflichtet, Steuern auf ihre ausländischen Einkünfte zu zahlen.
Dies betrifft auch die AHV-Renten der Schweizer Rentner, die in Thailand leben.
Laut den neuen Bestimmungen müssen alle Einkünfte, die nach Thailand transferiert werden, versteuert werden. Dies betrifft auch Zahlungen mit ausländischen Kreditkarten sowie die Nutzung von Online-Zahlungsanbietern wie PayPal oder Stripe.
Auswirkungen auf Auslandschweizer
Ende 2023 waren rund 10’400 Auslandschweizer in Thailand gemeldet, viele von ihnen im Ruhestand.
Diese Gruppe muss nun mit zusätzlichen Steuerbelastungen rechnen.
Die neue Regelung sieht vor, dass Personen über 65 Jahre eine Steuerbefreiung für die ersten 4736 Schweizer Franken (190’000 THB) ihres steuerpflichtigen Einkommens erhalten.
Im Vergleich dazu lag die normale Grenze zuvor bei 3739 Schweizer Franken (150’000 THB).

Ein Beispiel verdeutlicht die Situation: Ein lediger Schweizer Rentner, der die maximale AHV-Altersrente von 2450 Schweizer Franken pro Monat erhält und keine weiteren Beiträge aus der zweiten oder dritten Säule bekommt, müsste in Thailand jährlich knapp 3000 Schweizer Franken Einkommenssteuer zahlen.
Unsicherheit und Fragen bei Betroffenen. Die Ankündigung der Steuerreform hat bei vielen Auslandschweizer für Unsicherheit und Verwirrung gesorgt.
Fragen wie “Hat die Reform Auswirkungen auf die Zahlungen aus der zweiten oder dritten Säule?” und “Muss man eine Steuererklärung abgeben, wenn man nachweisen kann, dass man von seinen Ersparnissen lebt?” wurden häufig gestellt.
Steuerliche Erleichterungen und Tipps für Rentner mit geringem Einkommen gibt es einige steuerliche Erleichterungen.
Personen über 65 Jahre profitieren von einer höheren Steuerfreigrenze.
Zudem gilt die neue Regelung nur für Einkommen, die ab dem 1. Januar 2024 erzielt wurden.
Einkommen, das nachweislich vor diesem Datum erzielt wurde, muss nicht versteuert werden, auch wenn es nach dem 31. Dezember 2023 nach Thailand überwiesen wurde.
Ein weiterer Tipp von Steuerexperten ist das Führen von getrennten Bankkonten: Ein Konto für Kapital (Ersparnisse vor dem 31.12.2023) und ein zweites für Einkommen, das ab dem 01.01.2024 verdient wurde. Dies hilft, die Steuerlast zu minimieren und die Übersicht zu behalten.
Doppelbesteuerungsabkommen und internationale Steuerregelungen
Die Schweiz hat mit Thailand ein Abkommen zur Vermeidung der Doppelbesteuerung (DBA) abgeschlossen. Dieses gilt jedoch nur für die berufliche Vorsorge (zweite Säule).
Das bedeutet, dass Guthaben aus der zweiten Säule nur in Thailand besteuert werden und in der Schweiz keine Quellensteuer anfällt.
Für AHV-Renten (erste Säule) und Leistungen aus der individuellen Vorsorge (dritte Säule) gilt das Abkommen nicht.

Das bedeutet, dass AHV-Renten sowohl in der Schweiz als auch in Thailand besteuert werden können.
Schritt zur OECD-Mitgliedschaft
Ein Grund für die Steuerreform ist Thailands Bestreben, Mitglied der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zu werden.
Die OECD drängt Thailand, seine Besteuerungsmethode zu regulieren, um nicht als Steuerparadies wahrgenommen zu werden.
Durch die Schließung von Steuerschlupflöchern will die thailändische Regierung ihre Einnahmen erhöhen.
Die neue Steuerreform in Thailand stellt eine bedeutende Änderung für Schweizer Rentner dar, die ihren Ruhestand im asiatischen Land verbringen.
Es ist wichtig, sich frühzeitig mit den neuen Regelungen vertraut zu machen und gegebenenfalls professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Durch steuerliche Erleichterungen und eine sorgfältige Planung können die Auswirkungen der Reform gemildert werden.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich die Umsetzung der Reform gestaltet und welche weiteren Maßnahmen seitens der thailändischen Regierung folgen.
Für weiterführende Informationen und individuelle Beratung empfiehlt sich die Kontaktaufnahme mit Steuerexperten sowohl in der Schweiz als auch in Thailand.
Bleiben Sie informiert und nutzen Sie verfügbare Ressourcen, um Ihre steuerliche Situation optimal zu gestalten.