Bangkok — Thailand hat sich in den letzten Jahren positiv entwickelt, insbesondere in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter. Dies wurde kürzlich von Vertretern der Vereinten Nationen, Haina Lu und Ivana Krstić, während ihres offiziellen Aufenthalts in Thailand hervorgehoben.
Zwischen dem 2. und 13. Dezember 2024 führte die UN-Arbeitsgruppe für Diskriminierung von Frauen und Mädchen (WGDAWG) umfassende Feldforschungen in mehreren Städten, darunter Bangkok, Chiang Mai, Mae Sot und Hat Yai, durch. „Thailand befindet sich an einem entscheidenden Punkt, um eine regionale Führungsrolle in Sachen Gleichberechtigung zu übernehmen“, erklärte Lu während einer Pressekonferenz im Renaissance Hotel Bangkok Ratchaprasong.
Sie betonte die Bedeutung der kürzlich erfolgten Verabschiedung des Gesetzes zur Ehegleichheit, das einen bedeutenden Fortschritt für LGBTQ+-Rechte darstellt. Dennoch warnte sie vor der Notwendigkeit, Regierungsbeamte umfassend zu schulen, um dieses Gesetz wirksam umzusetzen.
Zusätzlich lobte die Arbeitsgruppe die thailändische Regierung für die Genehmigung eines beschleunigten Einbürgerungsverfahrens, von dem mehr als eine Million Vertriebene profitieren könnten. Die Forschung ergab, dass Frauenrechtsfragen eng mit Staatenlosigkeit verbunden sind. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, unterbreiteten die UN-Vertreter Empfehlungen zur Beschleunigung des Einbürgerungsprozesses.
Trotz der positiven Entwicklungen identifizierten Lu und Krstić erhebliche Lücken bei der Umsetzung der bestehenden Politiken. Sie forderten eine stärkere finanzielle und personelle Unterstützung für die nationalen Frauenrechtsmechanismen. Auch die geschlechtergerechte Haushaltsplanung, die eine verfassungsmäßige Verpflichtung darstellt, sei noch nicht vollständig umgesetzt.
Ein besonders kritischer Punkt in den Empfehlungen der UN-Arbeitsgruppe betraf die Situation der Sexarbeiter. „Wir empfehlen Thailand dringend, Sexarbeit zu entkriminalisieren“, erklärte Krstić. Dies würde den Betroffenen einen fairen Zugang zu Gesundheitsdiensten ermöglichen und den Schutz ihrer Rechte stärken.
Die Einführung integrierter Opferhilfedienste wurde ebenfalls als notwendig erachtet, um den derzeit unterbesetzten Versorgungszentren entgegenzuwirken.
Die Ergebnisse des Besuchs der UN-Delegation unterstreichen die entscheidenden Fortschritte, die Thailand im Bereich der Frauenrechte gemacht hat, und heben gleichzeitig Bereiche hervor, die dringende Aufmerksamkeit und Reformen erfordern.
Der vollständige Bericht soll im Juni 2025 dem UN-Menschenrechtsrat vorgelegt werden, nachdem bis Februar 2025 zusätzliche Daten erhoben werden.