Bangkok — Der thailändische Rundfunk Thai PBS hat nach intensiver Kritik einen kontroversen Artikel von seiner Plattform entfernt. Der Artikel war in die Kritik geraten, da er diktatorische Regierungen verherrlichte und potenziell einseitige Ansichten vermittelte, ohne die damit verbundenen negativen Auswirkungen angemessen zu beleuchten.
Am 4. März äußerte sich Professor Parinya Tewanarumitkul von der juristischen Fakultät der Thammasat-Universität kritisch zu einem Artikel mit dem Titel „Diktatur baut die Nation auf“, der auf der Thai PBS-Website veröffentlicht wurde. Seine Kritikpunkte richteten sich vor allem gegen die Tendenz des Artikels, eine idealisierte Sicht auf diktatorische Führungssysteme zu verbreiten.
Professor Parinya bemängelte, dass der Artikel die wirtschaftlichen Fortschritte unter diktatorischen Regimen betonte, ohne die kontextuellen Hintergründe, wie die Unterstützung durch die USA während des Kalten Kriegs, oder die zentrale Rolle von Puey Ungphakorn als Zentralbankgouverneur zu berücksichtigen.
Kritik erntete ebenfalls ein Foto von General Prayut Chan-o-cha neben Feldmarschall Sarit Thanarat, das suggerierte, beide seien vergleichbare Führer.
Besonders störend empfand Professor Parinya die Darstellung, dass der Putsch gegen Yingluck Shinawatra zu einer perfekten demokratischen Wahl geführt habe, da die Realität dies nicht widerspiegele. Er stellte die demokratischen Strukturen in Frage und rügte die Einflussnahme durch ernannten Senatoren.
Auf die Kritik reagierte Thai PBS prompt
Der Artikel wurde von sämtlichen Plattformen entfernt und eine Erklärung am 4. März veröffentlicht. Die Organisation versicherte, die Missverständnisse, die durch die Veröffentlichung entstanden seien, zu klären und die eigene Präsentation zukünftig zu verbessern. Der Rundfunk versprach zudem, eine eingehende Untersuchung durchzuführen.
Thai PBS, ein unabhängiger thailändischer Fernsehsender, wurde ursprünglich 2008 gegründet, um eine unabhängige Berichterstattung zu garantieren, vergleichbar mit internationalen Sendern wie der BBC. Finanziert durch eine Steuer auf Alkohol und Tabak, versucht Thai PBS seitdem, sich im digitalen Zeitalter zu behaupten.
Trotz wiederkehrender Kritik an der Management- und Berichterstattungseffizienz sieht sich der Sender weiterhin dem Ziel verpflichtet, neutral und ausgewogen zu berichten. Diese jüngste Kontroverse um den entfernten Artikel zeigt, dass Thai PBS gewillt ist, konstruktive Kritik anzunehmen und Verbesserungen vorzunehmen, um im Interesse der thailändischen Öffentlichkeit zu agieren.