Bangkok — Regierungssprecher Jirayu Huangsap stellte klar, dass die thailändische Regierung die jüngsten Bedenken bezüglich ihrer Einbürgerungspolitik zurückweist. Dies geschah im Rahmen einer Entscheidung des Kabinetts zur Vereinfachung der Einbürgerungsverfahren für staatenlose Personen, die seit langem in Thailand leben.
Jirayu erklärte, dass in den vergangenen 50 bis 60 Jahren mehrere Einwanderungswellen, einschließlich chinesischer und indischer Flüchtlinge, bereits mehrfach versucht hatten, die thailändische Staatsbürgerschaft zu beantragen. Diese Bestrebungen basieren auf einem Vorschlag des Nationalen Sicherheitsrats, der die Verfahren erleichtern möchte.
Die neue Richtlinie unterteilt die Antragsteller in zwei Gruppen.
Die erste Gruppe umfasst etwa 350.000 staatenlose Einwohner mit einer Aufenthaltserlaubnis und einer 13-stelligen ID-Nummer, die jedoch nicht über die thailändische Staatsbürgerschaft verfügen. Diese Personen leben hauptsächlich in Grenzgebieten Thailands.
Das Innenministerium plant, spezielle Richtlinien zu erlassen, die besagen, dass diese neuen Staatsbürger zwar die thailändische Staatsbürgerschaft erhalten werden, jedoch keine politischen Rechte wie das Wählen oder das Bewerben um Ämter haben dürfen.
Die zweite Gruppe besteht aus über 100.000 Kindern, die in Thailand geboren wurden und von Geburt an Anspruch auf die Staatsbürgerschaft haben. Derzeit wird diesen Kindern die Staatsbürgerschaft mit einer Rate von etwa 10.000 pro Jahr zugeteilt, was zu einem Rückstand von über 40 Jahren führen kann, um alle Anträge zu bearbeiten.
Mit der neuen Politik beabsichtigt die thailändische Regierung, diesen langwierigen Prozess erheblich zu beschleunigen und zukünftige Verzögerungen zu vermeiden.
Jirayu stellte zudem sicher, dass die Änderungen keinerlei politischen Motive verfolgen und ausschließlich registrierte Gruppen betreffen.
Damit sollen auch Sorgen hinsichtlich möglicher Missbräuche durch illegale Einwanderer ausgeräumt werden, insbesondere in Bezug auf eine Gruppe von sogenannten „grauen“ ausländischen Geschäftsleuten, die illegale Aktivitäten in Thailand durchführen.
Er betonte, dass jeder Antragsteller einer gründlichen Überprüfung seines Hintergrunds und seiner Registrierungshistorie unterzogen werde, um die Integrität des neuen Prozesses zu gewährleisten.