Botschafter diskutieren bei Bangkok „Pride Every Day“-Forum: Herausforderungen und Fortschritte bei LGBTQ+-Rechten in Thailand
Am Mittwoch fand in der Lido Connect Hall am Siam Square das „Pride Every Day“-Forum statt, bei dem bedeutende internationale Stimmen über die Herausforderungen und Fortschritte der LGBTQ+-Rechte in Thailand diskutierten.
Der britische Botschafter Mark Gooding und der niederländische Botschafter Remco van Wijingaarden führten die Diskussion und teilten ihre Erfahrungen in Bezug auf Gleichstellung und Inklusion.
Ein Fortschritt für Thailand: Der Weg zur vollständigen Gleichstellung
Thailand hat kürzlich bedeutende Fortschritte gemacht, indem es ein Gesetz zur gleichgeschlechtlichen Ehe verabschiedet hat, das es zu einem Vorreiter in Südostasien macht.
Dieses Gesetz markiert einen wichtigen Schritt in Richtung Gleichstellung, doch laut den Botschaftern ist dies nur der Anfang. Gooding betonte, dass die Verabschiedung der Gesetzgebung zwar ein bedeutender Fortschritt sei, die tatsächliche Umsetzung und der Schutz der Rechte der LGBTQ+-Gemeinschaft noch verbessert werden müssen.
Wichtige internationale Perspektiven auf das thailändische Gesetz
Beim „Pride Every Day“-Forum unterstrichen Gooding und van Wijingaarden die Erfahrungen ihrer Heimatländer.
Während Großbritannien 2013 das Gesetz zur Ehegleichstellung verabschiedete, das 2014 in Kraft trat, und weiterhin mit Herausforderungen kämpft, haben die Niederlande als erstes Land weltweit bereits 2001 ein ähnliches Gesetz eingeführt.
Beide Diplomaten stimmten darin überein, dass die Verabschiedung solcher Gesetze nur der erste Schritt ist und dass weiterhin an anderen Aspekten gearbeitet werden muss, um die Gleichstellung und Inklusion zu gewährleisten.
Laut Gooding sind Herausforderungen wie alltägliche Diskriminierung, homophobe Vorfälle in Schulen und der Zugang zur Gesundheitsversorgung für LGBTQ+-Personen weiterhin drängende Themen.
Er hob hervor, dass der Pride-Monat nicht nur auf den Juni beschränkt sein sollte, sondern dass tägliche Inklusion und eine kontinuierliche Diskussion über diese Themen erforderlich sind.
Niederländische Perspektiven auf den Weg zur Gleichstellung
Remco van Wijingaarden wies darauf hin, dass trotz der Pionierrolle der Niederlande bei der Ehe für alle die Verabschiedung des Gesetzes nur der erste Schritt auf dem Weg zur vollständigen Gleichstellung sei.
Die niederländische Erfahrung zeigt, dass es wichtig ist, die Gesetzgebung in alle relevanten Bereiche wie Adoptionsrecht und Sozialversicherung zu integrieren. Wijingaarden betonte die hohen Akzeptanzwerte der LGBTQ+-Gemeinschaft in Thailand, warnte jedoch vor den bestehenden Herausforderungen.
Besonders Transgender-Personen sehen sich in vielen Ländern weiterhin erheblichen Hürden gegenüber, was zeigt, dass die Gleichstellung nicht nur durch Gesetzgebung, sondern auch durch gesellschaftlichen Wandel erreicht werden muss.
Thailand als Mitglied der Equal Rights Coalition: Ein bedeutender Schritt
Die Botschafter begrüßten auch die Nachricht, dass Thailand der Equal Rights Coalition (ERC) als 44. Land beitreten wird.
Die ERC ist eine Plattform, die es Ländern ermöglicht, Erfahrungen auszutauschen und über die Förderung von LGBTQ+-Rechten weltweit zu diskutieren. Dieser Schritt wird als bedeutender Fortschritt angesehen, der Thailand in der internationalen Gemeinschaft der Gleichstellungsbefürworter positioniert.
Zukunftsausblick: Zusammenarbeit für eine gerechtere Gesellschaft
Abschließend hoben sowohl Gooding als auch Wijingaarden hervor, dass die Verabschiedung des Gesetzes zur gleichgeschlechtlichen Ehe in Thailand ein wichtiger erster Schritt war, aber dass es entscheidend ist, wie dieses Gesetz in der Praxis umgesetzt wird.
Der Weg zur Gleichstellung erfordert einen sektorübergreifenden Dialog und eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierung, Zivilgesellschaft und internationalen Partnern.
Thailand hat gezeigt, dass es bereit ist, Fortschritte in Richtung Gleichstellung zu machen.
Doch wie bei vielen bedeutenden Veränderungen wird es Zeit und kontinuierliches Engagement erfordern, um die gesteckten Ziele zu erreichen.
Die Diskussionen beim „Pride Every Day“-Forum sind ein bedeutender Teil dieses Prozesses und bieten Hoffnung auf eine inklusivere Zukunft für alle.