Bangkok — Die jüngste Überarbeitung der Steuerregeln für ausländisches Einkommen, das seit dem 1. Januar 2024 nach Thailand überwiesen wird, wirft weiterhin viele Fragen auf und verunsichert zahlreiche Rentner im Land. Laut einer Umfrage in Pattaya, an der 100 Rentner teilnahmen, sowie durch Recherchen auf Facebook, haben die meisten Expats nur ein vages Verständnis der neuen Vorgaben.
Die häufigste Reaktion: das Leben weiterzuführen und bei drohenden Steuerforderungen einen Aufenthalt in Thailand zu überdenken.
Es gibt allerdings gute Nachrichten für einige.
Personen, die weniger als 180 Tage im Kalenderjahr 2024 in Thailand verbringen, gelten nicht als steuerliche Einwohner.
Auch diejenigen, deren Einkommen aus dem Jahr 2023 oder früher stammt, müssen sich keine Sorgen machen.
Für Inhaber eines 10-Jahres-Long-Term-Residence-Visa gilt ebenfalls eine Befreiung.
Dennoch warnen einige Steuerexperten vor potenziellen Prüfungen nach fünf Jahren.
Einige Expats haben sich an Steueranwälte oder Buchhalter gewandt, um ihre Angelegenheiten professionell regeln zu lassen. Die allgemeine Empfehlung besagt, dass diese Unternehmen bei Bedarf während der Steuererklärungssaison von Januar bis März 2025 Unterstützung bieten werden.
Diese Situation erinnert an frühere Anforderungen der 1980er Jahre, als Expats vor dem Verlassen Thailands eine Bestätigung über ihre steuerlichen Verpflichtungen benötigten — ein Verfahren, das mit einem informellen Gebühr von 500 Baht verbunden war.
Es besteht jedoch keine Einigkeit unter den Experten zu diesen neuen Regelungen.
Fragen wie die steuerliche Behandlung von Überweisungen, die Verwendung ausländischer Kreditkarten oder die Besteuerung von Renten zeigen, wie komplex die Situation ist.
Hat Thailand ein Interesse daran, Pensionäre mit geringem Einkommen zu besteuern? Was passiert, wenn man diese Fragen ignoriert? Bei zehn befragten Experten erhält man oft konträre Antworten.
Einige Beobachter erwarten im Dezember neue Formulare vom Thai Revenue Department (TRD), die möglicherweise zur Klärung der Situation beitragen könnten. Es bleibt zu hoffen, dass informative Dokumentationen in englischer Sprache verfügbar sein werden.
Das thailändische Steuersystem setzt auf Ehre: Es liegt in der Verantwortung des Einzelnen, eine Steueridentifikationsnummer zu beantragen und Einreichungen vorzunehmen, wenn dieser der Meinung ist, steuerpflichtig zu sein.
Eine Steuererklärung abzugeben, bedeutet jedoch nicht automatisch, dass Steuerzahlungen fällig werden.
Die wahre Herausforderung für die Expats könnte darin liegen, dass die Verlängerung von Visa, wie beispielsweise die jährlichen Rentnerverlängerungen, möglicherweise mit der Registrierung beim TRD verbunden wird.
Doch auch dieses Szenario wirft viele Fragen auf.
Es ist durchaus möglich, im Kalenderjahr 180 Tage mit touristischen Visa oder dem neuen Destination Thailand Visa zu erreichen. Der Rat, die Entwicklung vorerst abzuwarten, könnte klug sein.
In benachbartem Vietnam sind Überweisungen von Renten explizit von der Besteuerung ausgenommen — ein Schritt, der die gesamte Steuerdebatte in Thailand erheblich beeinflussen könnte.