Bangkok — Alle ausländischen Staatsbürger, die mindestens 180 Tage im Jahr 2024 in Thailand verbringen, müssen sich unverzüglich um eine Steueridentifikationsnummer bei der thailändischen Steuerbehörde (TRD) kümmern. Dies ist der zentrale Aufruf von Thomas Carden, dem erfahrenen Steuerexperten und Gründer von American International Tax Advisors in Bangkok.
In einem kürzlich gehaltenen Vortrag vor über 100 Mitgliedern des Pattaya City Expat Club wies Carden eindringlich darauf hin, dass die Erledigung der erforderlichen Formalitäten oft eine Herausforderung darstellt, weshalb viele Expats auf die Unterstützung eines Steuerberaters angewiesen sind.
„Es ist entscheidend, sich zu registrieren, selbst wenn Sie glauben, nicht steuerpflichtig zu sein“, erklärte Carden.
Unabhängig davon, ob es sich um vorversteuerte Renten, nicht steuerpflichtige Einkommen oder Doppelbesteuerungsabkommen handelt, ist die Registrierung als wichtig anerkannt, um späteren Komplikationen und möglichen Prüfungen zu entgehen. Die mögliche Prüfung könne in einigen Jahren erfolgen, was eine Kombination aus Stress und bürokratischem Aufwand mit sich bringe.
Ein weiterer Punkt, den Carden anmerkte, ist die unzureichende Informationsweitergabe seitens des TRD an die Provinzämter, die dazu führt, dass viele Expats, die bei örtlichen Finanzämtern erscheinen, mit der Anweisung abgewiesen werden, zu gehen, selbst wenn sie Unterstützung durch thailändische Angehörige haben.
Trotz anfänglicher Schwierigkeiten rät Carden zu einem professionellen Steuerunternehmen, um die sicherste Vorgehensweise zu gewährleisten.
Für viele Rentner, die von Ersparnissen oder Renten leben, sei die Steuerlast oft minimal oder sogar nicht existent, wobei in der Regel keine weiteren Unterlagen benötigt werden, um das Steuerformular einzureichen. Darüber hinaus betonte er, dass die Besteuerung von Ausländern nicht nur in Thailand, sondern auch in vielen anderen Ländern praktiziert wird.
Selbst bevorstehende Rentner, die 2024 kein Einkommen nach Thailand überwiesen haben, sollten sich registrieren lassen, um Missverständnisse und Missgeschicke zu vermeiden.
Eine positivere Nachricht ist, dass die TRD zurzeit keine Überprüfung von Kredit- oder Debitkartentransaktionen vornimmt.
Carden äußerte sich auch zu der Spekulation über einen möglichen Übergang von einem wohnsitzbasierten zu einem weltweiten Einkommenssteuersystem in Thailand. Dies wäre nur mit Zustimmung des Parlaments möglich und bleibt momentan ungewiss.
Carden rief die Anwesenden dazu auf, sich nicht von Ängsten leiten zu lassen, sondern das Thema ruhig anzugehen. „Ignorieren Sie nicht die Herausforderungen, die sich im Expat-Raum auftun“, fügte er hinzu.
Abschließend wurde in der Diskussion auch die Frage aufgeworfen, ob thailändische Staatsbürger mit Einkommen aus dem Ausland sich der Thematik bewusst seien. Diese betrifft letztlich jeden, egal ob Thailänder oder Expat.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird, doch die wichtigste Botschaft lautet, jetzt aktiv zu werden und sich bei der TRD zu registrieren.