In einem beschaulichen Thailand-Urlaub hat sich eine alarmierende Praxis ausgebreitet, die ausländische Bürger in die illegale Drogenwirtschaft verwickelt. Wie Berichte zeigen, werden britische Staatsangehörige zum Schlepper von Cannabis nach Großbritannien gemacht — und das oft ohne ihr Wissen.
Diese unerwartete Wendung in der Urlaubsidylle hat bereits die britischen Behörden mobilisiert
Der thailändische Polizeigeneralleutnant Phanurat Lukboon, der als Generalsekretär des thailändischen Amtes für Drogenkontrolle (ONCB) fungiert, gab bekannt, dass das illegale Drogenkuriersystem aufgedeckt wurde, nachdem der britische Botschafter Mark Gooding und Vertreter der britischen National Crime Agency Thailand besucht hatten.
Mit Unterstützung dieser Delegation soll der Cannabis-Schmuggel, der seit geraumer Zeit ein ernstes Problem darstellt, gestoppt werden. Die Masche ist perfide: Britische Bürger werden über die Messaging-App Telegram mit verlockenden Angeboten gelockt.
Kostenlose Touren, Unterkünfte und sogar Taschengeld scheinen der Schlüssel zu einem entspannten Urlaub zu sein — die Realität sieht jedoch anders aus. Im Hintergrund wird Cannabis nach Großbritannien geschmuggelt.
Berichte über einen Anstieg von Cannabisbeschlagnahmungen sind alarmierend. In den letzten Monaten haben britische Behörden Hunderte Kilogramm dieser Droge sichergestellt, die aus Thailand kam.
Generalleutnant Phanurat warnte: „Diese Briten werden nicht getäuscht, sie werden in Versuchung geführt“, was auf die manipulativen Mechanismen der Rekrutierung hinweist. Jüngste Razzien der thailändischen Drogenpolizei haben die Dimension dieser Aktivitäten verdeutlicht.
Ein Paket, das als Nahrungsergänzungsmittel deklariert war, enthielt heimlich 210 Gramm einer Ecstasy-Vorläufersubstanz und war für zwei in Bangkok lebende Ausländer bestimmt. Bei Durchsuchungen ihrer Wohnorte fanden die Ermittler 36 kg Cannabis sowie Verpackungsmaterial und 1,4 kg starkes Cannabisharz.
Prin Mekanandha, der Leiter der Strafverfolgungsbehörde des ONCB, stellte fest, dass das Paar über vier Monate hinweg als Touristen in Thailand unterwegs war und entscheidend zur Beschaffung von Cannabis für den illegalen Export nach Großbritannien beitrug.
Die Bangkok Post berichtet über weitere Hinweise, die auf einen organisierten Schmuggel von Cannabisprodukten hinweisen. Die Pakete wurden als Kissen deklariert verschickt, während andere Drogen an ein Netzwerk von Kurieren übergeben wurden.
Die Rekruten, die kein Visum für die Einreise nach Großbritannien benötigen, verstecken das Cannabis in ihrem Gepäck und tragen unwissentlich zur Zunahme des Cannabisproblems im Vereinigten Königreich bei.
Der ONCB hat bereits Ermittlungen eingeleitet und arbeitet eng mit den britischen Behörden zusammen, um dieses dreiste Vorhaben endgültig zu zerschlagen. Die Situation verdeutlicht die Gefahren, die sich hinter verlockenden Urlaubsofferten verbergen können.
Während viele Briten eine unbeschwerte Zeit im sonnigen Thailand genießen möchten, zeigt der Fall, dass die Realität manchmal schockierende Wendungen bereithält.