Bangkok — Thailands neue Premierministerin kündigte kürzlich ihren ambitionierten 10-Punkte-Plan zur Stärkung der Wirtschaft an, der in der städtischen Metropole Bangkok große Wellen schlägt.
Inmitten finanzieller Herausforderungen und eines wachsenden Defizits versprach die Regierung, das bestehende Steuersystem zu reformieren und eine neue Verfassung auszuarbeiten. Das sogenannte digital money, das Bürgern 10.000 Baht gewährt, wurde als ein weiterer Schritt zur Unterstützung der Bevölkerung eingeführt.
Gleichzeitig bringt es jedoch die Notwendigkeit zusätzlicher Einnahmen mit sich, was die Regierung unter Druck setzt, effektive Lösungen zu finden.
Beobachter erwarten, dass die Steuerbemessungsgrundlage möglicherweise erweitert wird, um längeren Aufenthalten von „Steueransässigen“ mehr als 180 Tagen Rechnung zu tragen.
Dennoch gibt es Bedenken hinsichtlich der Durchsetzung neuer Regeln. In einem Land, in dem bestehende Gesetze, wie die Helmpflicht für Motorradfahrer, oft nur sporadisch befolgt werden, bleibt die Frage offen, wie ernsthaft die Umsetzung der neuen Bestimmungen genommen wird.
Kritiker weisen darauf hin, dass es wahrscheinlich Umgehungsmöglichkeiten geben wird, bei denen Gebühreneinnahmen ins Spiel kommen. Historische Parallelen zeigen, dass bereits in den 80er Jahren Steuerbescheinigungen für Ausreisewillige in Thailand benötigt wurden.
Diese waren gegen eine geringe Gebühr leicht zu bekommen, was Fragen zur Integrität des Systems aufwirft. Auch heute behaupten viele Inhaber eines Ruhestandsvisums, die gesetzlich vorgeschriebenen 800.000 Baht auf der Bank nicht vorweisen zu können, doch sie scheinen problemlos an den erforderlichen Dokumenten vorbeizukommen, indem sie Agenten bezahlen.
Die neuen Steuergesetze könnten vor allem große Unternehmen und deren Mitarbeiter treffen, die sich an die Vorschriften halten. Doch viele dieser Investitionen sind bereits steuerlich erfasst.
Für Rentner wäre die mögliche Auswirkung eher marginal, abgesehen von eventuellen Zusatzkosten durch neue Bürokratie und Dokumentationsanforderungen.
Insgesamt zeigt sich, dass die veränderten steuerlichen Rahmenbedingungen in Thailand tiefgehende Diskussionen und Anpassungen hervorrufen werden. Der Blick in die Zukunft wird entscheidend sein, wie die neuen Maßnahmen sowohl die Bevölkerung als auch die Unternehmenslandschaft beeinflussen.
Die kommenden Wochen und Monate werden Aufschluss darüber geben, ob der 10-Punkte-Plan tatsächlich einen nachhaltigen Wandel bringt oder ob Altbekanntes weiterhin die Oberhand behält.