Bangkok, 14. August 2024 — Das thailändische Ministerium für soziale Entwicklung und menschliche Sicherheit kündigt eine umfassende Kampagne an, die am Freitag im Bangkok Art and Culture Centre ihren Auftakt findet.
Ziel ist es, die Öffentlichkeit davon abzuhalten, Bettlern Geld zu geben, um das wachsende Bettlerproblem im Land zu bekämpfen. Diese neue Initiative kommt als Reaktion auf einen alarmierenden Anstieg der Bettlerzahlen in Thailand.
Laut einer kürzlich veröffentlichten Umfrage des Ministeriums waren im laufenden Geschäftsjahr bereits 506 Bettler auf den Straßen unterwegs, was einem Anstieg von 20 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Besonders betroffen sind die Großstädte und touristischen Hotspots wie Bangkok, Chiang Mai, Phuket und Chon Buri.
Das Ministerium, unter der Leitung von Varawut Silpa-archa, Minister für soziale Entwicklung, betont, dass das Geben von Geld an Bettler oft nicht die beabsichtigte Hilfe leistet.
Vielmehr wird das Problem durch solche Spenden häufig verschärft, da viele Bettler Opfer von Menschenhandel oder für illegale Aktivitäten missbraucht werden. „Wir müssen unsere Denkweise ändern“, erklärt Silpa-archa. „Viele betrachten es als Zeichen des Mitgefühls, Bettlern Geld zu geben, doch dies verschärft oft die Problematik.“
Die Kampagne wird von der Bangkok Metropolitan Administration (BMA), dem Metropolitan Police Bureau (MPB), dem Immigration Bureau und der Mirror Foundation unterstützt. Diese Partner werden in der Veranstaltung, die im Bangkok Art and Culture Centre im Bezirk Pathumwan stattfindet, präsent sein.
Mehrsprachige Broschüren in Thailändisch, Englisch, Chinesisch, Japanisch, Koreanisch und Kambodschanisch werden an der Kreuzung Pathumwan und entlang der Straßen Rama I und Phaya Thai verteilt, um das Bewusstsein zu schärfen und die Botschaft weitreichend zu verbreiten.
Der Fokus liegt auf der Förderung regulatorischer und gesetzlicher Maßnahmen zur Kontrolle der Bettlerzahlen. Die Initiative soll die öffentliche Wahrnehmung verändern und dazu beitragen, dass Geldspenden an Bettler in Zukunft kritisch hinterfragt werden.
Von Oktober 2014 bis Juli dieses Jahres registrierte das Ministerium insgesamt 7.635 Bettler, wobei 65 % Thailänder und der Rest Ausländer waren. Die höchsten Bettlerzahlen wurden in großen Städten und touristischen Gebieten festgestellt, während neun Provinzen, darunter Chai Nat und Sing Buri, keinerlei Bettler meldeten.
Mit dieser umfassenden Kampagne unterstreicht die thailändische Regierung ihr Engagement, das Bettlerproblem wirksam zu bekämpfen und den Schutz von Ausgebeuteten zu gewährleisten.
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