Bangkok — In einem schockierenden Betrugsfall rund um die iCon Group stehen mehrere prominente Persönlichkeiten im Zentrum der Ermittlungen. Ein Fernsehmoderator, bekannt als Kan „Boss Kan“ Kantathavorn, erhielt außergewöhnliche 80 Millionen Baht in Geldüberweisungen von der beschuldigten Firma, die im Verdacht steht, ein Pyramidensystem zu betreiben.
Die Aufzeichnungen belegen, dass die Geldströme an Kan und seine prominenten Kollegen, den Schauspieler Yuranunt „Boss Sam“ Pamornmontri und die Schauspielerin Pechaya „Boss Min“ Wattanamontree, über Jahre hinweg stattgefunden haben. Das Anti-Geldwäschebüro und die Polizei haben bereits die Finanzunterlagen von 18 Verdächtigen in diesem umfangreichen Fall untersucht, wobei die Zahlungen an die drei Stars besondere Aufmerksamkeit erhielten.
Ein Blick auf die Beträge zeigt die Dimensionen des Skandals: Zwischen 2021 und 2024 erhielt Kan insgesamt 33 Zahlungen, die sein Bankkonto um fast 80 Millionen Baht bereicherten. Allein im Jahr 2022 erhielt er 41,83 Millionen Baht in 15 Überweisungen.
Die Schauspielerin Pechaya erhielt ebenfalls hohe Summen mit insgesamt 11,39 Millionen Baht in neun Überweisungen, während Yuranunt 3,19 Millionen Baht erhielt. Laut einer Quelle, die mit den Ermittlungen vertraut ist, könnten diese Zahlungen als Umsatzanteile des Unternehmens angesehen worden sein.
Diese Unterscheidung könnte vor allem für andere Stars wie Pakorn „Boy“ Chaborirak interessant werden, der angab, als Produktmoderator für die iCon Group tätig gewesen zu sein.
Der Skandal eskalierte, als 18 Verdächtige, die in der Marketinghierarchie der iCon Gruppe als „Bosse“ bezeichnet werden, am 16. Oktober verhaftet wurden. Die betroffenen Personen stehen im Verdacht, öffentliches Betrug begangen und falsche Informationen in ein Computersystem eingegeben zu haben.
Alle Verdächtigen bestreiten die Vorwürfe und argumentieren, dass die iCon Group ein legitimes Geschäftsmodell verfolgt habe.
Das Department of Special Investigation (DSI) ist nun ebenfalls eingeschaltet und untersucht potenzielle Geldwäsche im Zusammenhang mit diesem Fall. Über 8.000 Personen haben bereits Beschwerden über Verluste in Höhe von 2,41 Milliarden Baht eingereicht, die sie im Rahmen der iCon-Geschäfte erlitten haben.
Mit der fortschreitenden Untersuchung bleibt abzuwarten, welche weiteren Enthüllungen ans Licht kommen und welche Konsequenzen die involvierten Prominenten aus diesem skandalösen Betrugsfall zu erwarten haben.