In einem bemerkenswerten Urteil hat das Kwaeng-Gericht in Phuket entschieden, dass der 45-jährige Schweizer Urs Fehr wegen fehlender Beweise für einen angeblichen Körperverletzungsangriff freigesprochen wird.
Der Vorfall ereignete sich in der Nacht des 24. Februar am Yamu-Strand im Bezirk Thalang, als Dr. Thandao Chandam, eine 26-jährige Ärztin, behauptete, Fehr hätte sie getreten. Das Gericht, das am Dienstag seine Entscheidung bekannt gab und am Mittwoch veröffentlichte, stellte fest, dass die Klägerin und ihre Begleiterin keine klaren Beweise für den Vorwurf liefern konnten.
Stattdessen zeigte ein Video, dass Dr. Thandao, die zusammen mit einer Freundin den Vollmond beobachtete, nach dem angeblichen Vorfall normal aufstand und vom Tatort wegging.
Urs Fehr, auch bekannt als David, erklärte während des Verfahrens, er habe fälschlicherweise geglaubt, dass die Ärztin und ihre Freundin unbefugt auf seinem Grundstück saßen und sei auf der Treppe ausgerutscht.
In der schriftlichen Entscheidung verwies das Gericht darauf, dass der Sachverhalt aufgrund der guten Beleuchtung und des Vollmondlichts klar hätte dargelegt werden müssen. Hätte es einen Tritt gegeben, so hätte Dr. Thandao in der Lage sein müssen, dies präzise zu beschreiben.
Zusätzlich wies das Gericht darauf hin, dass die Klägerin dem Angeklagten nicht einmal Fragen zu den Beweggründen für den angeblichen Angriff stellte, was die Wahrscheinlichkeit eines Begründeten Angriffs weiter schmälert.
Der behandelnde Arzt, der als Zeuge auftrat, hatte nicht einmal den Körper der Klägerin untersucht, sondern lediglich Informationen von einer Krankenschwester und einem Foto erhalten. Auch der Staatsanwalt versäumte es, die Krankenschwester als Zeugin vor Gericht zu bringen.
Die Argumentation der Klägerin wurde weiter in Zweifel gezogen, als sie behauptete, unter posttraumatischer Belastungsstörung zu leiden. Das Gericht stellte klar, dass PTBS nur in extremen Situationen wie Lebensbedrohung oder schwerem körperlichen Missbrauch auftreten kann.
Nach der Urteilsverkündung hob das Gericht zudem das zuvor ausgesprochene Ausreiseverbot für Urs Fehr auf, was ihn in die Lage versetzt, Phuket zu verlassen und zu seinem normalen Leben zurückzukehren.
Dieser Fall hat nicht nur rechtliche, sondern auch gesellschaftliche Relevanz in Thailand, wo die Wahrung von Rechtsstaatlichkeit und die Evidenzpflicht vor Gericht zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.