Das thailändische Repräsentantenhaus hat einen bedeutenden Schritt in Richtung Kinderschutz unternommen, indem es einem Änderungsentwurf zum Zivil- und Handelsgesetzbuch, auch bekannt als „Kinderschutzgesetz“, zugestimmt hat.
Dieses neue Gesetz verbietet die körperliche Bestrafung von Kindern und wurde nach eingehender Prüfung durch den außerordentlichen Ausschuss für Gesetzesänderungen in zwei Lesungen angenommen.
In der Debatte betonten die Abgeordneten die Notwendigkeit, elterliche Disziplinierung als ein Mittel zur Verhaltenskorrektur zu betrachten, das jedoch ohne körperliche oder psychische Gewalt auskommen sollte.
Viele Abgeordnete teilten ihre persönlichen Erfahrungen und plädierten für alternative Erziehungsmethoden, die ohne körperliche Strafen auskommen. Diese Ansichten spiegeln einen breiten gesellschaftlichen Konsens wider, dass der Verzicht auf körperliche Strafen zum Wohl der Kinder beiträgt. Ein zentraler Punkt der Diskussion war die langfristige Auswirkung von Gewalt auf die kindliche Entwicklung.
Die Abgeordneten wiesen darauf hin, dass viele gesellschaftliche Probleme ihre Wurzeln in Erfahrungen aus der frühen Kindheit, insbesondere in den prägenden Jahren bis zum sechsten Lebensjahr, haben.
Daher ist die Verabschiedung dieses Gesetzes ein Schritt, der über den Schutz der Kinder hinausgeht und sich mit den Wurzeln sozialer Herausforderungen auseinandersetzt. Der Gesetzentwurf hat klarer Rechtssicherheit geschaffen: Laut der neuen Regelung werden Eltern dringend davon abgeraten, ihre Kinder körperlich zu bestrafen.
Körperliche Gewalt gegen Kinder bleibt bereits nach dem bestehenden Kinderschutzgesetz und anderen relevanten Gesetzen strafbar. In der finalen Abstimmung unterstützten 391 Abgeordnete den Gesetzentwurf.
Ein Abgeordneter stimmte dagegen, einer enthielt sich, und fünf Abgeordnete waren nicht anwesend. Der Gesetzentwurf wird nun zur weiteren Prüfung an den Senat weitergeleitet.
Thailand zeigt damit Engagement für die Schaffung einer kinderfreundlicheren Gesellschaft und die Umsetzung sozialer Standards, die das Wohlergehen von Kindern in den Mittelpunkt stellen.