In einem klaren Bekenntnis zur Stabilität der thailändischen politischen Landschaft hat Premierministerin Paetongtarn Shinawatra verkündet, dass die Regierung keinen unangemessenen Einfluss auf das Militär ausüben wird.
Diese Zusicherung erfolgte nach dem umstrittenen Vorschlag eines Gesetzesentwurfs, der von dem Pheu-Thai-Abgeordneten Prayuth Siripanich eingebracht wurde. Ziel des Entwurfs ist es, das Verwaltungsgesetz des Verteidigungsministeriums zu reformieren und Militärputsche einzudämmen.
Der neue Gesetzentwurf sieht vor, dass das Kabinett die Ernennung von Generälen genehmigen kann, basierend auf Empfehlungen eines speziellen Ausschusses, zu dem auch der Verteidigungsminister sowie der Oberbefehlshaber der Streitkräfte gehören.
Obwohl die Einführung dieses Gesetzes darauf abzielt, demokratische Prozesse zu stärken, hat es in der thailändischen Politik für erhebliche Diskussionen gesorgt.
Kritiker aus verschiedenen politischen Lagern, darunter Koalitionspartner wie die Bhumjaithai-Partei und die United Thai Nation (UTN), sowie Oppositionärsten der Palang Pracharath Party (PPRP), warnen davor, dass dieser Reformvorschlag möglicherweise zu einer gefährlichen politischen Vermengung mit militärischen Angelegenheiten führen könnte.
Besonders besorgt sind Beobachter über eine mögliche Beeinträchtigung der Beziehungen zwischen der Pheu Thai-Partei und dem Militär, das in der Vergangenheit wiederholt in die thailändische Politik eingegriffen hat.
Premierministerin Paetongtarn unterstrich die Bedeutung von Harmonie und Zusammenarbeit und betonte: „Die heutige Regierung hat nicht die Absicht, sich in militärische Angelegenheiten einzumischen.“ Sie hob hervor, dass Verteidigungsminister Phumtham Wechayachai enge Beziehungen zur militärischen Führung pflegt, um eine Stabilität im Land zu gewährleisten und Konflikte zu vermeiden.
Obwohl der Gesetzentwurf vor allem mit der Pheu-Thai-Partei assoziiert wird, distanzierte sich die Premierministerin von dieser Partei und erklärte, dass es Prayuth frei stünde, den Entwurf zurückzuziehen, falls der Widerstand gegen ihn zunimmt.
Prayuth hat bereits signalisiert, dass er bereit ist, den Vorschlag zu überarbeiten, wenn sich weiterhin Widerstand regt. Zusätzlich äußerte sich Verteidigungsminister Phumtham und betonte, dass der Gesetzesentwurf nicht von den beteiligten Parteien unterstützt wird.
Er unterstrich die Wichtigkeit eines Dialogs und zeigte sich offen für konstruktive Verbesserungen des Vorschlags. Momentan befindet sich der Gesetzentwurf in der öffentlichen Konsultation, die bis zum 1. Januar 2025 andauern wird.
Die Rückmeldungen der Bevölkerung zeigen eine gespaltene Haltung: 72,47 % von über 27.000 Befragten äußern sich negativ zu dem Vorschlag, während 27,53 % ihn unterstützen.
Trotz dieser Gemengelage bleibt eine skeptische Einstellung unter Experten bestehen, darunter Nattawut Saikuar, ein Berater des Premierministers, der darauf hinweist, dass die rechtlichen Maßnahmen allein möglicherweise nicht ausreichen, um einen Putsch zu verhindern, solange in der Gesellschaft weiterhin Meinungsverschiedenheiten über militärische Machtübernahmen bestehen.
Die Regierung unter Pheu Thai setzt sich intensiv mit der herausfordernden Balance zwischen effektiver Regierungsführung und den Beziehungen zum Militär auseinander, während sie einen friedlichen und demokratischen Weg in die Zukunft sucht.
Dieser anhaltende Diskurs ist ein wichtiger Bestandteil von Thailands Bestreben nach politischer Stabilität in einem komplexen politischen Umfeld, wie die Bangkok Post berichtete.