Am 11. Januar 2025 hat Thailand einen wichtigen Schritt in Richtung steuerlicher Gerechtigkeit unternommen, indem das Top-Up-Tax-Gesetz in Kraft trat. Dieses Gesetz wurde ins Leben gerufen, um die Erosion der globalen Steuerbasis zu verhindern, die häufig durch die Verlagerung von Gewinnen multinationaler Unternehmen in Niedrigsteuergebiete entsteht.
Laut Angaben des thailändischen Finanzministeriums betrifft dieses Gesetz große multinationale Unternehmen, die über einen Jahresumsatz von mindestens 750 Millionen Euro (26,8 Milliarden Baht) verfügen.
Das Top-Up-Tax-Gesetz sieht vor, dass multinationale Unternehmen einen Mindestbetrag an Körperschaftssteuer zahlen müssen, was sich an der globalen Mindeststeuer (GMT) orientiert, die von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) angeregt wurde.
Diese Initiative hat das Ziel, die Anreize zur Gewinnverlagerung zu reduzieren und gleichzeitig die Staatseinnahmen zu sichern.
Der geschätzte jährliche Anstieg der globalen Steuereinnahmen wird auf etwa 220 Milliarden US-Dollar (7,63 Billionen Baht) beziffert, was einen positiven Einfluss auf wichtige öffentliche Dienstleistungen, wie das Gesundheits- und Bildungswesen, haben könnte.
„Ohne dieses Gesetz würde Thailand möglicherweise immense Steuererträge an andere Länder verlieren“, erklärte ein Sprecher des Finanzamts. Wenn der effektive Steuersatz eines Unternehmens unter 15 % liegt, können andere Länder die Differenz einfordern.
Mehr als 28 Länder, darunter große Industrienationen, haben bereits ähnliche Gesetze verabschiedet, was Thailand unter Druck setzt, wettbewerbsfähig zu bleiben.
Die Auswirkungen des neuen Gesetzes auf Investitionen in Thailand könnten erheblich sein.
Während der Körperschaftssteuersatz auf 20 % festgelegt ist, können Unternehmen mit Investitionsförderprivilegien, die vom Board of Investment genehmigt wurden, von Steuersätzen unter 15 % profitieren, was sie nun den Anforderungen des Top-Up-Tax-Gesetzes unterwerfen könnte.
Die thailändische Regierung hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Investitionsbedingungen anzupassen und Anreize über den Nationalen Fonds zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit zu schaffen.
Experten warnen jedoch, dass die einfache Gewährung von Steuererleichterungen nicht mehr ausreicht, um Investitionen anzuziehen. Vielmehr sind Faktoren wie die Stabilität der Politik, die Qualität des Bildungssystems und die Größe des Binnenmarktes entscheidend.
Ein kürzlich veröffentlichter Bericht deutet darauf hin, dass eine Umleitung von Steuereinnahmen in die Infrastrukturentwicklung tiefere und langfristige Investitionswachstumsraten fördern könnte.
Die genannten Unternehmen, darunter Delta Electronics (Thailand) und die Thai Union Group, stehen potenziell vor einer Reduzierung ihrer Netto-Gewinnschätzungen aufgrund der neuen Steuerrichtlinien.
Analysen zeigen, dass die Nettogewinne aufgrund des Top-Up-Gesetzes um bis zu 13 % zurückgehen könnten. Die globale Steuerreform zielt darauf ab, die internationalen Steuerstrukturen gerechter zu gestalten, insbesondere für Entwicklungsländer, die in der Vergangenheit Schwierigkeiten hatten, sich gegen Niedrigsteuerregionen zu behaupten.
Die Bedrohung, Einnahmen durch internationalen Steuerwettbewerb zu verlieren, erfordert von den Staaten schnelle Reaktionen und Anpassungen an neue Gegebenheiten, um einen fairen und ausgewogenen wirtschaftlichen Rahmen zu schaffen.
In diesem Sinne ist das Top-Up-Tax-Gesetz nicht nur ein finanzielles Instrument, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Förderung eines gerechteren globalen Steuerumfelds, das für alle Länder von Vorteil sein könnte.