Chiang Rai — Am 77. Unabhängigkeitstag Myanmars wurden insgesamt 5.864 Gefangene freigelassen, darunter 151 thailändische Staatsangehörige. Diese Freilassung fand am thailändisch-myanmarischen Grenzübergang der Zweiten Freundschaftsbrücke in der Provinz Chiang Rai statt, wo die Rückkehrer von Pol Gen Tatchai Pitanilabutr, dem Generalinspektor der Königlichen Thailändischen Polizei, in Empfang genommen wurden.
Unter den freigelassenen Thais befinden sich 74 Männer und 77 Frauen, die sowohl aus politischen Gründen als auch wegen anderer Delikte verurteilt wurden. Die Gefangenen wurden im vergangenen Jahr im Zuge eines Durchgreifens der myanmarischen Behörden gegen Callcenter und Online-Glücksspielnetzwerke in der Township Tachileik, gegenüber dem Mae Sai-Distrikt, festgenommen.
Zwei der verhafteten Personen wurden aufgrund ihres Alters, da sie minderjährig sind, frühzeitig freigelassen. Die übrigen wurden nach dem Aufgriff zu jeweils einem Jahr Haft verurteilt. Unklar bleibt derzeit, ob sich unter den in Myanmar freigelassenen Gefangenen auch die prominente Politikerin Aung San Suu Kyi befindet.
Während diese Geste der Entlassung vieler Insassen als Zeichen der Annäherung zwischen Myanmar und Thailand gewertet wird, wurden vier thailändische Fischer, die im vergangenen November wegen illegalen Fischens in den Gewässern Myanmars verhaftet wurden, nicht begnadigt. Diese Fischer, die von der myanmarischen Marine nahe der Provinz Ranong festgenommen wurden, müssen weiterhin ihre zwischen vier und sechs Jahre langen Haftstrafen absitzen.
Diese Ereignisse unterstreichen die komplexen diplomatischen Beziehungen und die Herausforderungen, die im bilateralen Kontext zwischen Thailand und Myanmar bestehen. Die Freilassung von 151 Gefangenen könnte jedoch als Signal der guten Absichten und der anhaltenden Kooperation zwischen beiden Ländern interpretiert werden.