Bangkok — In Thailand wird ein neues Kapitel in der Arbeitswelt aufgeschlagen, da Arbeitsminister Phiphat Ratchakitprakarn optimistisch ist, dass der nationale Mindestlohn von 400 Baht pro Tag am 1. Januar 2025 in Kraft treten wird. Diese Maßnahme wird von vielen erwartet, da sie Verbesserungen im Lebensstandard der Arbeitnehmer verspricht.
Der Minister betont, dass lediglich die Genehmigung eines neuen Mitglieds des 15-köpfigen tripartiten Lohnkomitees aussteht. Der Vorschlag für den stellvertretenden Direktor der Abteilung für Arbeitswohlfahrt und ‑schutz, der vom Arbeitsministerium präsentiert wurde, muss noch vom Kabinett genehmigt werden.
Trotz dieser Verzögerung zeigt sich der Minister optimistisch, dass das Lohnkomitee noch in diesem Monat oder im Dezember zusammenkommen wird, um den Mindestlohn endgültig festzulegen. Er weist darauf hin, dass mindestens zwei Drittel der Mitglieder anwesend sein müssen, um eine Beschlussfähigkeit zu erreichen.
Ein bedeutendes Anliegen wird von dem Minister geäußert, der sich für das Versäumnis der Regierung entschuldigt, das Wahlversprechen zur Erhöhung des Mindestlohns auf 400 Baht pro Tag bereits am 1. Oktober 2024 umzusetzen. Die Versammlungen des Lohnkomitees am 16. September, 20. September und 14. Oktober konnten nicht stattfinden, da die erforderliche Anzahl der Anwesenden nicht erreicht wurde.
Die Bedenken der Privatwirtschaft sind ebenfalls nicht zu übersehen.
Viele Unternehmen, insbesondere kleine und mittlere Unternehmen (KMU), äußern Sorgen, dass eine Erhöhung des Mindestlohns ihre wirtschaftliche Lage weiter belasten könnte, insbesondere in einer Zeit, in der zahlreiche Betriebe um das Überleben kämpfen.
Außerdem könnte diese Anpassung dazu führen, dass thailändische Produkte im globalen Wettbewerb an Wettbewerbsfähigkeit verlieren. Die Stimmen aus der Wirtschaft plädieren daher dafür, dass der Mindestlohn stärker an den Fähigkeiten der Arbeitnehmer bemessen werden sollte, anstelle einer pauschalen Erhöhung. Dieses Konzept könnte nicht nur effektivere Anreize für die Arbeitnehmer setzen, sondern auch sicherstellen, dass Unternehmen in der Lage sind, wettbewerbsfähig zu bleiben.
In dieser bedeutenden Phase steht Thailand vor der Herausforderung, ein Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Arbeitnehmer und dem wirtschaftlichen Wohlergehen der Unternehmen zu finden.
Die kommende Entscheidung über den neuen Mindestlohn könnte weitreichende Folgen haben, sowohl für die Arbeitnehmer als auch für die Arbeitgeber in der Region.