Bangkok — Eines der Megaprojekte, das die neue Regierung von der Prayut-Regierung übernommen hat, ist die Landbrücke, die den Transport von Frachtcontainern und Öl von der Andamanensee zum Golf von Thailand und zu Zielen außerhalb Thailands erleichtern soll, als Alternative zur viel befahrenen Straße von Malakka.
Die Regierung Prayut hat ein rosiges Bild von diesem Megaprojekt gezeichnet, das eine neue Alternative zum Kra-Kanal-Projekt darstellt, das seit mehreren Jahrzehnten schlummert. Sie hofft, dass der Bau des Projekts im Jahr 2025 beginnen und in vier Jahren abgeschlossen werden kann.
Gegner des Projekts, vor allem aus den Reihen der Naturschützer, bezweifeln, dass sich die enormen Investitionen von schätzungsweise einer Billion Baht lohnen, und fragen sich, woher das Geld dafür kommen soll.
Die Landbrücke wird die Provinz Ranong an der Andamanenküste mit Chumphon an der Küste des Golfs von Thailand verbinden. Die Entfernung zwischen den beiden Punkten beträgt etwa 90 km, die durch eine sechsspurige Autobahn und eine zweigleisige Eisenbahnstrecke verbunden werden sollen. In Ranong und Chumphon wird es zwei Tiefseehäfen mit Frachtterminals und Öllagern geben, um das Öl von Tankern aus der Andamanensee aufzunehmen. Das Öl wird durch eine Pipeline zu Lagern in Chumphon an der anderen Küste gepumpt, von wo aus es zu Zielen außerhalb Thailands transportiert wird.
Diese neue Route umgeht den Hafen von Singapur und die Straße von Malakka, die in Zukunft noch stärker überlastet sein dürfte. Außerdem wird die Reisezeit durch die Straße von Malakka von neun auf fünf Tage verkürzt.
Nach Angaben der Regierung soll dieses Projekt nach seiner Fertigstellung den jährlichen Beitrag des südlichen Thailands zum BIP von derzeit 2 % auf etwa 10 % erhöhen, und zwar mindestens zehn Jahre lang, was einen wirtschaftlichen Wert von schätzungsweise 500 Mrd. Baht pro Jahr bedeutet. Außerdem werden dadurch viele neue Arbeitsplätze für die Menschen im Süden des Landes geschaffen.
Als Standorte für den Bau wurden Laem Riew in Chumphon und Laem Ao Ang in Ranong ausgewählt, da sie für den Bau von Tiefseehäfen als geeignet gelten. Die beiden Häfen sollen jeweils etwa 20 Millionen TEU (twenty-foot equivalent units) oder 20 Millionen Frachtcontainer pro Jahr umschlagen.
Es wird erwartet, dass die Mittel für den Bau vom privaten Sektor aufgebracht werden, sowohl aus dem Inland als auch aus Ländern, die von diesem Projekt profitieren sollen.
Nach einer Einschätzung des Maritime Institute of Malaya wird die Straße von Malakka höchstens 122.000 Schiffe pro Jahr abfertigen können, und die Schiffsbewegungen werden mit zunehmender Zahl der Schiffe langsamer. Derzeit passieren jährlich etwa 85.000 Schiffe die Meerenge.
Umweltschutzgruppen in Thailand haben jedoch ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen des Projekts auf die Umwelt, den Tourismus und die Fischereiindustrie in den südlichen Provinzen geäußert, wo der Tourismus eine wichtige Einnahmequelle darstellt.