In Thailand steht das Militär erneut unter schwerem Verdacht, nach aktuellen Vorwürfen im Zusammenhang mit grenzüberschreitender Bestechung. Der stellvertretende Premierminister und Verteidigungsminister Phumtham Wechayachai hat bestätigt, dass die Korruption im Militärwesen seit vielen Jahren ein drängendes Problem darstellt.
Diese Wahrnehmung gewinnt besonders an Bedeutung vor dem Hintergrund der Vorwürfe, dass das US-Unternehmen Deere Schmiergelder an die Royal Thai Air Force (RTAF) gezahlt haben soll, um lukrative Aufträge zu erhalten.
Phumtham räumt ein, dass er sich noch eingehend mit den Details der neuesten Berichte befassen muss, während sein Hauptaugenmerk derzeit auf der humanitären Hilfe für die von Überschwemmungen betroffenen Gebiete im Norden und Nordosten Thailands liegt.
Die Nationale Antikorruptionskommission (NACC) hat ihre Bereitschaft signalisiert, die Vorwürfe zu untersuchen, die sich auf die Zahlung von Bestechungsgeldern durch die thailändische Tochtergesellschaft von Deere, Wirtgen Thailand, beziehen.
Es wird berichtet, dass diese mutmaßlichen Zahlungen zwischen 2019 und 2020 erfolgt sein sollen. Die NACC hebt die Bedeutung internationaler Korruption hervor und verspricht eine gründliche Untersuchung in Zusammenarbeit mit der US-Börsenaufsicht SEC.
Deere bietet im Rahmen eines Vergleichs 9,93 Millionen US-Dollar an, um die Vorwürfe zu klären. RTAF-Chef ACM Panpakdee Pattanakul hat bestätigt, dass die Luftwaffe über die Situation informiert ist.
In einer am 17. September veröffentlichten Erklärung verdeutlichte Phumtham die Notwendigkeit unabhängiger Behörden wie der Public Sector Anti-Corruption Commission (PACC), die Korruption auf staatlicher Ebene bekämpfen soll.
Gleichzeitig betonte er, dass das Verteidigungsministerium sich nicht in die Ermittlungen einmischen werde. Angesichts der Korruptionsvorwürfe zeigt Phumtham sich besorgt um die Integrität der militärischen Beschaffungsprojekte, die unter den Vorgängern bereits initiiert wurden.
Projekte wie die Beschaffungen von Gripen-Kampfflugzeugen und U‑Booten werden nach der Bewältigung der aktuellen Krisensituation kritisch hinterfragt. Die Entwicklungen werden in Thailand mit großem Interesse verfolgt, da sich die Situation nicht nur auf das Militär auswirken könnte, sondern auch das Vertrauen der Bevölkerung in die Regierung und die Institutionen beeinträchtigen könnte.
In einer Zeit, in der die Welt ein wachsendes Bewusstsein für die Problematik der Korruption hat, bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen ergriffen werden, um diese Vorwürfe zu klären und die betroffenen Institutionen zu reformieren.