Bangkok — In Myanmar befinden sich derzeit Opfer in Haft, die von kriminellen Netzwerken getäuscht oder durch Menschenhandel zur Arbeit in Betrugsanlagen gezwungen wurden. Diese Inhaftierungen folgen einer multinationalen Aktion gegen Betrugszentren in der Region Myawaddy, nahe der Grenze zwischen Thailand und Myanmar, die am 26. Februar gestartet wurde.
Diese Betrugszentren haben verstärkte Aufmerksamkeit erhalten, nachdem ein Vorfall in Thailand die Entführung und Freilassung eines chinesischen Schauspielers beinhaltete. Dieser Vorfall führte dazu, dass Thailand, China und Myanmar enger zusammenarbeiteten, um ein weitverzweigtes Netzwerk illegaler Aktivitäten entlang der Grenze zu zerschlagen.
Laut den Vereinten Nationen haben diese kriminellen Organisationen Hunderttausende Menschen in südostasiatische Zentren wie Kambodscha, Laos und Myanmar verschleppt, mit dem Ziel, illegale Einnahmen in Milliardenhöhe zu generieren.
Diese Zentren nutzen oft Online-Plattformen, um in betrügerische Beziehungen zu investieren, insbesondere im Bereich der Kryptowährungen, in einem Prozess, der als „Schweineschlachten“ bekannt ist. Ein weiterer Schwerpunkt ihrer illegalen Aktivitäten ist die Region Myawaddy in Myanmar, wo diese Zentren oft den Schutz lokaler bewaffneter Gruppen genießen.
Der Ursprung dieser Operationen lässt sich auf die 1990er Jahre zurückführen, als lockere Regulierungen zu einem Anstieg von Casinos und Online-Glücksspiel führten. Es sind vor allem aus China stammende Netzwerke, die diese Zentren betreiben, oft mit Unterstützung bewaffneter Gruppen in der Region.
Bedenken wegen Menschenrechtsverletzungen wie Zwangsarbeit und Misshandlung von Arbeitern wurden vermehrt geäußert.
Jüngste Maßnahmen gegen diese Zentren umfassen koordinierte Aktionen, bei denen thailändische Behörden die Versorgung mit Strom und Internet zu verdächtigen Bereichen kappten. Diese Bemühungen wurden von der Entführung eines chinesischen Schauspielers im Januar 2025 durch mutmaßliche Betrüger ausgelöst, was in China für erhebliche öffentliche Empörung sorgte.
Myanmar hat seit Ende Januar mehr als 3.700 ausländische Staatsbürger im Zusammenhang mit diesen Zentren festgenommen und Hunderte von ihnen bereits zurück in ihre Heimatländer geschickt.
Parallel dazu hat China solche Bemühungen unterstützt, indem es seine Bürger aus den betroffenen Gebieten heimgeflogen hat.
Die thailändischen Behörden haben ihre Aktivitäten auch auf andere Binnengrenzen ausgeweitet, insbesondere auf Kambodscha, wo kürzlich mehr als 215 Personen aus den Fängen eines betrügerischen Lagers befreit wurden.