Bangkok — Die thailändische Elektrizitätsbehörde (Electricity Authority of Thailand, EGAT) hat angekündigt, dass sie im kommenden Vier-Monats-Zyklus keine weiteren Anträge auf günstigere Stromrechnungen annehmen kann. Die Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die EGAT aufgrund der aufgelaufenen Verluste, die durch die Subventionierung von Stromrechnungen zwischen September 2021 und Mai 2023 entstanden sind, unter finanziellem Druck steht. Die Energieregulierungskommission (ERC) schätzt, dass der kumulierte Verlust bis zum Ende des laufenden Monats auf 135 Milliarden Baht sinken wird.
Um die finanzielle Situation zu verbessern, hat die EGAT beschlossen, von September bis Dezember dieses Jahres einen neuen Stromtarif von 4,45 Baht pro Kilowattstunde einzuführen. Dieser Tarif wird der Behörde helfen, ihre Verluste bis April 2025 auszugleichen, wobei ein Teil des Geldes an die EGAT zurückfließt. Die Behörde hat jedoch die Befürchtung geäußert, dass weitere Senkungen der Strompreise ihre Fähigkeit zur Schuldentilgung beeinträchtigen und sich auf ihre künftigen Investitionen in die Strominfrastruktur auswirken würden.
Die hohen Strompreise in der Vergangenheit wurden kritisiert, weil sie die Unternehmen dazu veranlassten, die Produktpreise zu erhöhen, was letztlich die Lebenshaltungskosten in die Höhe trieb. Der thailändische Industrieverband schlug vor, dass eine Senkung der Strompreise den Unternehmen helfen würde, ihre Betriebskosten zu senken und Thailand als Investitionsstandort attraktiver zu machen. Dennoch ist die EGAT der Ansicht, dass der genehmigte Satz von 4,45 Baht ein Gleichgewicht zwischen der Berücksichtigung von Verbraucherbedenken und dem Schutz der finanziellen Stabilität der Behörde für künftige Investitionen in die Energieinfrastruktur darstellt.
Der Gouverneur der EGAT, Boonyanit Wongrukmit, machte deutlich, wie wichtig eine pünktliche Rückzahlung der Schulden ist, um mögliche negative Auswirkungen auf den Cashflow und die Kreditwürdigkeit der Behörde zu vermeiden, die zu höheren Kreditzinsen führen könnten. Er betonte auch die Bedeutung der Aufrechterhaltung von Investitionen in den Ausbau der Stromübertragung, um die langfristige Energiesicherheit des Landes zu gewährleisten. (NNT)