In jüngster Zeit hat China eine umfassende Steuerinitiative lanciert, die sich auf Auslandseinkommen konzentriert — nicht jedoch auf Renten. Laut Berichten in der Straits Times verfolgt China einen rigorosen Ansatz gegenüber Auslandsinvestitionen, einschließlich Kryptowährungen und Offshore-Bankgeschäften.
Peter Li von der Anwaltskanzlei Zhong Lum merkt an, dass diese Maßnahmen als Reaktion auf den Rückgang der Steuereinnahmen um 2,6 Prozent und den dramatischen Rückgang der Grundstücksverkäufe um 25 Prozent zu verstehen sind.
Im Gegensatz zu Thailand, wo eine klare Unterscheidung zwischen steuerpflichtigem und nicht steuerpflichtigem Auslandseinkommen besteht, hält sich China strikt an seine Doppelbesteuerungsabkommen mit mehr als 100 Ländern. Insbesondere haben es die chinesischen Steuerbehörden auf die Superreichen abgesehen, konkret auf Individuen mit mindestens 10 Millionen US-Dollar an Auslandvermögen.
Diese Regelung betrifft theoretisch auch Ausländer, die sich mehr als 183 Tage in Thailand aufhalten; allerdings wurden bislang vor allem chinesische Staatsbürger aufgefordert, ihre Steuerpflicht selbst zu klären.
Die Situation wird von den vielen ausländischen Rentnern in Thailand als besorgniserregend wahrgenommen. Diese Rentner, die größtenteils von bereits versteuerten Einkünften leben, beklagen sich über unzureichende Informationen und Unklarheiten seitens der Provinzsteuerämter.
In vielen thailändischen Foren berichten mehrere europäische Expats, dass ihnen von Beamten der thailändischen Steuerbehörde (TRD) gesagt wurde, sie benötigten keine Steueridentifikationsnummer, wenn ihr Einkommen aus ausländischen Renten stammt.
Diese Informationen führten zu Verwirrung und Unsicherheit
Obwohl es schwierig ist, konkrete Gespräche mit Steuerbehörden zu bestätigen, sind die Berichte glaubwürdig. Einige Rentner behaupten sogar, ihnen sei mitgeteilt worden, dass das Finanzamt keinen Kontakt wünsche, sofern sie auf ein Doppelbesteuerungsabkommen verweisen könnten.
Höchstwahrscheinlich warten die Steuerbehörden der Provinzen auf eine offizielle Bestätigung der Richtlinien durch die TRD, die möglicherweise mit der Veröffentlichung neuer Steuerformulare für das Kalenderjahr 2024 kurz vor Weihnachten einhergeht.
In Anbetracht möglicher Änderungen bei Freibeträgen, Gutschriften und Befreiungen sollten Betroffene Geduld haben und die Entwicklungen genau beobachten. Es könnte ratsam sein, noch eine Weile abzuwarten, um einer allzu frühzeitigen Blockade auf der Steuerfront zu entgehen.