Bangkok, eine pulsierende Metropole, wird zunehmend von einem ernsthaften Umweltproblem heimgesucht: der schlechten Luftqualität. Die Stadt hat sich am 8. Januar 2023 den unrühmlichen Platz 8 auf der Liste der am stärksten verschmutzten Städte der Welt erkämpft.
Dies ist alarmierend, da Thailand insgesamt den 36. Platz unter den luftverschmutzesten Ländern der Welt belegt. Die Luftverschmutzung in Bangkok übersteigt in vielen Fällen die als sicher erachteten Werte um das Fünffache, was für die Gesundheit der Anwohner besorgniserregende Folgen hat.
Ein Bericht des National Economic and Social Development Council (NESDC) zeigt, dass im Jahr 2023 mehr als 10 Millionen Thailänder wegen umweltbedingter Krankheiten ärztliche Hilfe suchten.
Diese besorgniserregenden Statistiken sind das Ergebnis einer Kombination aus internen und externen Faktoren, die zusammen die Luftqualität der Stadt stark verschlechtern. Die Hauptquelle der Luftverschmutzung sind die Fahrzeugabgase, die satte 60 % der PM2,5‑Emissionen in Bangkok verursachen.
Besonders alarmierend ist, dass ein erheblicher Teil des Fahrzeugbestands auf veraltete Dieselfahrzeuge entfällt, die nicht den aktuellen Emissionsstandards entsprechen. Jüngste Erhebungen der Bangkok Metropolitan Administration (BMA) über die Abgase von 135.000 Fahrzeugen zeigen, dass über 2.000 von ihnen die geforderten Standards nicht erfüllen.
Hier sind vor allem die älteren Lastwagen zu nennen, die mit hohen Schadstoffemissionen zur Verunreinigung der Luft beitragen. Ein weiteres Problem ist die hohe Bevölkerungsdichte in Bangkok, die dazu führt, dass Wohnen und Gewerbe immer mehr in ehemalige Grünflächen vordringen.
Infolgedessen sind die Menschen auf private Fahrzeuge angewiesen, da angemessene öffentliche Verkehrssysteme oft schwer zu finden sind. Dies verstärkt das Verkehrsaufkommen und damit auch die Emissionen.
Doch nicht nur die Stadt selbst trägt zur Luftverschmutzung bei, auch externe Faktoren spielen eine bedeutende Rolle. Praktiken wie das landwirtschaftliche Abbrennen, die vor allem während der Trockenzeit von November bis April intensiv betrieben werden, setzen zusätzliche Schadstoffe frei.
Dabei wird bewusst Land verbrannt, um die Felder für die nächste Ernte vorzubereiten, was nicht nur lokale Städte wie Chiang Mai mit giftigem Smog belastet, sondern auch in Bangkok merklich zu einer Verschlechterung der Luftqualität beiträgt.
Die geografische Lage Bangkoks und die zugehörigen meteorologischen Bedingungen verschärfen das Problem zusätzlich. An Tagen mit wenig Wind und hoher Luftfeuchtigkeit bleibt die verschmutzte Luft in Bodennähe „gefangen“.
Insbesondere in städtischen Gebieten mit vielen Hochhäusern wird der Luftstrom behindert, was die ansiedelnden Schadstoffe weiter konzentriert. Insgesamt umfasst die Luftverschmutzung in Bangkok verschiedene Arten von Schadstoffen, die sich aus Primär- und Sekundärschadstoffen zusammensetzen.
Während Primärschadstoffe direkt aus den Quellen in die Atmosphäre gelangen, entstehen Sekundärschadstoffe durch chemische Reaktionen in der Luft. Beide sind gesundheitlich bedenklich und erfordern ein gemeinsames Vorgehen der Bevölkerung sowie der Behörden zur Bekämpfung.
Die Luftqualität in Bangkok ist ein drängendes Problem, das sowohl gegenwärtige als auch zukünftige Generationen betrifft. Umso wichtiger ist es, die Verantwortung für die eigene Umweltbewusstheit ernst zu nehmen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, um die Auswirkungen der Luftverschmutzung zu reduzieren.
Die Bevölkerung Bangkoks sollte sich besser über die gesundheitlichen Risiken der Luftverschmutzung informieren, und gezielte Maßnahmen können dazu beitragen, die Lebensqualität der Stadt nachhaltig zu verbessern. In Anbetracht der großen Herausforderungen ist es an der Zeit, aktiv zu werden und sich für eine sauberere Zukunft einzusetzen.