BANGKOK - Der ehemalige thailändische Premierminister Thaksin Shinawatra hat bei einer emotionalen Rede auf der Jahrestagung seiner Pheu-Thai-Partei eine dramatische Warnung ausgesprochen: Die aktuelle Krise des Landes sei „schlimmer als die Tom-Yam-Kung-Finanzkrise 1997“. Während damals nur das „Dach kaputt“ gewesen sei, „bricht heute das Fundament ein“.
„Nicht nur ein Loch im Dach — das Haus stürzt ein!“
Thaksin, der seit seiner Rückkehr nach Thailand im Exil eine einflussreiche Rolle spielt, verglich die damalige Krise mit reparablen Schäden. „Früher konnten wir das Dach flicken. Heute ist das Fundament kaputt — und das ist viel gefährlicher“, sagte der 74-Jährige. Seine Tochter, die amtierende Premierministerin Paetongtarn Shinawatra, und die Pheu-Thai-Partei stünden vor einer „monumentalen Aufgabe“.
Sein Rat an die Partei: „Erklärt den Menschen, wie ernst die Lage ist — aber zeigt auch, was wir tun, um sie zu lösen.“ Kritiker, die nur hetzen wollten, solle man ignorieren.
Songkran-Zeremonie: Einigkeit gegen die Krise
Nach der politischen Brandrede folgte Tradition: Beim Songkran-Fest, dem thailändischen Neujahrsfest, leitete Thaksin eine Segenszeremonie, an der auch Paetongtarn und hunderte Parteimitglieder teilnahmen. Die Botschaft war klar: Geschlossenheit in stürmischen Zeiten.
Warum die Krise diesmal tödlicher ist
- 1997 brach die thailändische Wirtschaft nach Spekulationen und Währungsverfall ein („Tom-Yam-Kung-Krise“). Der Internationale Währungsfonds (IWF) musste mit einem 17,2‑Milliarden-Dollar-Rettungspaket (ca. 16 Mrd. Euro) eingreifen.
- 2024 sieht Thaksin strukturelle Probleme: Polarisierung, schwaches Wachstum (nur 1,9 % 2023) und globale Unsicherheiten. Die Regierung kämpft mit hohen Haushaltsdefiziten und sinkender Exportnachfrage.
BLITZ sagt: Thaksins Alarmruf ist auch ein Appell an seine Partei — und ein Test für seine Tochter. Kann Pheu Thai das Land stabilisieren? Oder droht Thailand der nächste Wirtschaftscrash?