Bangkok — Länder auf der ganzen Welt erkennen die Bedeutung der Reisefreiheit für die Stärkung ihrer Wirtschaft und die Beschleunigung der Erholung nach der Pandemie. Da der Tourismus und der Handel ohne Grenzbeschränkungen florieren, setzen die Regierungen Strategien zur Verbesserung ihrer touristischen Wettbewerbsfähigkeit um, wie z. B. visafreie Einreisebestimmungen und die Digitalisierung der Reisevorbereitung.
Führende Länder wie China und Indien mit ihren riesigen Bevölkerungen sind die Hauptziele für Länder, die ihre Besucherzahlen steigern wollen. Im vergangenen Jahr führte Kasachstan eine visafreie Regelung für chinesische, indische und iranische Besucher ein, und China erwiderte dies für kasachische Besucher. Ebenso wurde ein gegenseitiges Abkommen unterzeichnet, das maledivischen und chinesischen Touristen ab diesem Jahr visumfreies Reisen ermöglicht. Darüber hinaus gewährte Sri Lanka sieben Ländern, darunter China und Indien, vorübergehend visumfreies Reisen.
Auch die thailändische Regierung bietet Besuchern aus China, Indien, Kasachstan und Taiwan eine befristete Befreiung von der Visumpflicht an, wobei die Aufenthaltsdauer pro Einreise 30 Tage beträgt. Nach Angaben des Online-Reisebüros Agoda führte die Visafreiheit zu einem Anstieg der Suchanfragen nach Thailand bei indischen und taiwanesischen Reisenden um 26 %. Das Land erlaubt derzeit 61 Ländern und Gebieten die visumfreie Einreise.
Adith Chairattananon, ehrenamtlicher Generalsekretär des Verbandes der thailändischen Reisebüros, glaubt, dass die Visumbefreiung dem Tourismus im nächsten Jahr Auftrieb geben wird. Die Befreiung von der Visumpflicht werde dazu beitragen, das negative Image des thailändischen Tourismus zu zerstreuen und potenzielle Touristen davon zu überzeugen, dass sie willkommen sind.
Die Verlängerung der Aufenthaltsdauer kann auch die Tourismusausgaben ankurbeln. So verlängerte Malaysia die Aufenthaltsdauer für Staatsangehörige aus Hongkong von 30 auf 90 Tage, während Vietnam die visafreie Aufenthaltsdauer für bestimmte Nationen von 15 auf 45 Tage erhöhte.
Thailands Macht der Pässe
Die thailändische Pheu Thai-Partei hat sich verpflichtet, die Macht der thailändischen Reisepässe zu erhöhen, damit die Thailänder mehr Reiseziele ohne Visum besuchen können. Derzeit liegt das Land auf Platz 64 des Henley Passport Index, berichtet die Bangkok Post.
Nick Careen, Senior Vice President for Operations, Safety and Security bei der International Air Transport Association (IATA), forderte eine Vereinfachung der Einreisebestimmungen und der Überprüfung vor der Reise. Er verwies auf das südkoreanische Programm zur Befreiung der Insel Jeju von der Visumspflicht, das 2009 zu einem Anstieg der chinesischen Ankünfte um 64,5 % führte.
Die Länder setzen auch zunehmend auf die Digitalisierung der Sicherheits- und Grenzkontrollen vor der Einreise, wobei immer mehr elektronische Reisegenehmigungen (ETA) und E‑Visa-Programme eingeführt werden. Es wird erwartet, dass der Markt für e‑Visa zwischen 2021 und 2028 um 11,3 % wachsen wird.
Die Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig der Reiseverkehr für die weltweite wirtschaftliche Erholung ist. Die Länder setzen verschiedene Strategien ein, darunter die Befreiung von der Visumpflicht und die Digitalisierung von Reiseprozessen, um den Tourismus anzukurbeln und ausländische Besucher anzuziehen.