Bangkok — Thaksin Shinawatra, der frühere Premierminister Thailands, hat das öffentliche Interesse mit seinem Versprechen erregt, die Unruhen im Süden des Landes bis zum nächsten Jahr zu beenden. Während einer historischen Reise in die tiefen Südpersien am vergangenen Sonntag entschuldigte er sich bei den Muslimfamilien, die bei dem Massaker von Tak Bai im Jahr 2004, während seiner Amtszeit, Angehörige verloren haben.
Dieses Versprechen wirft jedoch Fragen auf, die auch von politischen Experten geäußert werden.
Chayanit Poonyarat, eine Politikwissenschaftlerin an der Thammasat-Universität, drückt Sorgen über die Umsetzbarkeit von Thaksins Zusagen aus. Sie betont, dass es nicht darum gehe, die Unruhen einfach schnell zu beenden, sondern dass es entscheidend sei, wie das Problem tatsächlich angegangen werde. Ihr zufolge könne Frieden zwar kurzfristig durch Gewaltanwendung wiederhergestellt werden, eine echte Lösung des Konflikts jedoch nicht erzielt werden.
Mit Nachdruck plädiert sie dafür, Friedensgespräche mit den Separatistengruppen zu priorisieren, um einen nachhaltigeren Ansatz zur Konfliktbewältigung zu finden. Chayanit weist darauf hin, dass das vorherige Team für Friedensverhandlungen seine Rolle am Ende der Regierung von Srettha Thavisin eingestellt habe, was die Situation weiter kompliziere.
Die politische Instabilität Thailands, so Chayanit, trage zur anhaltenden Unruhe im Süden bei. Jedes Mal, wenn eine neue Regierung formiert werde, seien die Friedensgespräche unterbrochen worden. Diese fortwährenden Schwierigkeiten sind ein hindernisreifer Faktor in der Suche nach Frieden und Stabilität.
Angesichts des derzeit geltenden Notstandsgesetzes, das im fernen Süden zur Bekämpfung von Gewalt eingesetzt wird, ruft Chayanit zu einer gründlichen Untersuchung der Wirksamkeit dieser Regelung auf. Ihre Erkenntnisse könnten entscheidend sein, um zu klären, ob das Dekret aufgehoben werden sollte.
In einer Reaktion auf Thaksins Entschuldigung anzumerken ist, dass Adul Khiewboriboon, der Vorsitzende des Komitees der Angehörigen der Helden von Mai 1992, diese Geste begrüßt hat. Der Dialog und das Engagement für eine gewaltfreie Lösung sollten jedoch im Mittelpunkt stehen, um nachhaltigen Frieden in der Region zu erreichen.
Die kommenden Monate werden zeigen, ob Thaksin Shinawatrs Ambitionen Wirklichkeit werden und ob durch konstruktive Gespräche eine wesentliche Verbesserung der Situation in Südthailand erreicht werden kann.