In einem mit Hochspannung erwarteten Verfahren steht der ehemalige thailändische Premierminister Thaksin Shinawatra im Zentrum schwerwiegender Vorwürfe, die die Stabilität der konstitutionellen Monarchie Thailands in Frage stellen.
Während sowohl Thaksin als auch die regierende Pheu-Thai-Partei in die Schlagzeilen rücken, hat der Ex-Premier bisher keine Zeugenaussage gemacht. Die Frist für die Staatsanwälte, ihre Ergebnisse dem Verfassungsgericht vorzulegen, läuft bald ab.
Erst kürzlich gab Teerayut Suwankesorn, der Rechtsanwalt und Initiator der Klage gegen Thaksin, bekannt, dass lediglich er selbst und der Minister des Premierministerbüros, Chousak Sirinil, vor der Generalstaatsanwaltschaft aussagten.
In seiner Eingabe beteuert Teerayut, dass Thaksin während seiner Amtszeit versuchte, Einfluss auf das Justizministerium zu nehmen und sich ungerechtfertigte Vorteile verschaffen wollte. Insbesondere wird ihm vorgeworfen, dass er trotz einer Verurteilung wegen Machtmissbrauchs im vergangenen Jahr einer Gefängnisstrafe entgangen sei, indem er einen verlängerten Aufenthalt im Police General Hospital erwirkte.
Im Rahmen seiner dreistündigen Ausführung am 30. Oktober erläuterte Teerayut die komplexen Details des Falls, wobei er auf großes Interesse der Beamten hinsichtlich Thaksins Krankenhausaufenthalt stieß. Teerayut kündigte an, bereit zu sein, dem Gericht eine Liste von Zeugen vorzulegen, sollte die Petition angenommen werden.
Das Verfassungsgericht ist sich noch unsicher, ob es die Petition weiterverfolgen wird. Eine Entscheidung steht am 11. November an, wenn die OAG einen umfassenden Bericht vorlegen muss, der alle Schritte und gesammelten Beweise seit der Einreichung der Petition zusammenfasst.
Teerayut rechnet damit, dass das Gericht am 13. November zusammenkommt, um über die Annahme seines Antrags zu entscheiden. Zusätzlich wird Thaksin vorgeworfen, eine Regierungspolitik zu fördern, die eine mögliche gemeinsame Nutzung der Meeresressourcen mit Kambodscha begünstigt.
Diese Thematik ist besonders brisant, da die Seegrenze zwischen Thailand und Kambodscha nach wie vor unklar ist. Berichten zufolge versucht die Pheu-Thai-Partei aktiv, die Verhandlungen in dieser Angelegenheit wieder aufzunehmen.
Die aktuellen Entwicklungen zu diesem brisanten Thema lassen viele Fragen offen und der Ausgang des Verfahrens könnte weitreichende Auswirkungen auf die politische Landschaft Thailands haben.