Bangkok — Die ehrgeizige Bargeldzuschussinitiative der thailändischen Regierung, die zur Ankurbelung der Wirtschaft dienen sollte, hat die Erwartungen nicht erfüllt und Fragen darüber aufgeworfen, ob das umfangreiche Konjunkturbudget besser hätte eingesetzt werden können.
Unter dem Hauptvorhaben der regierenden Pheu Thai Partei, das digitale Geldbörsenprogramm, wurden bereits fast 200 Milliarden Baht an einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen sowie an Menschen mit Behinderungen und Senioren verteilt.
Im ersten Programmabschnitt erhielten im September knapp 14,5 Millionen gefährdete Personen und Menschen mit Behinderungen jeweils 10.000 Baht, was den Staat über 144 Milliarden Baht kostete, so das Finanzministerium. In der zweiten Phase plant die Regierung, von Januar bis April jeweils 10.000 Baht pro Person an drei Millionen ältere Menschen auszuzahlen, was insgesamt rund 30 Milliarden Baht kostet.
Laut Regierungsangaben soll die dritte Phase im zweiten Jahresquartal umgesetzt werden.
Diese Phase, die voraussichtlich 150 bis 160 Milliarden Baht kosten wird, richtet sich an 15 bis 16 Millionen anspruchsberechtigte Personen, darunter Studenten mit einem Jahreseinkommen von höchstens 840.000 Baht. Diese letzte Auszahlung soll in Form von digitalen Token erfolgen.
Die Pheu Thai Partei hatte ursprünglich ein Budget von 500 Milliarden Baht für Personen ab 16 Jahren veranschlagt, um etwa 50 Millionen der insgesamt 66 Millionen Bewohner Thailands zu unterstützen. Das Vorhaben sollte erhebliche finanzielle Mittel bereitstellen, um das schwächelnde Wirtschaftswachstum zu beleben.
Starke Opposition von Akademikern und Politikern der Oppositionsparteien, die argumentierten, dass eine Steuergeldverschwendung zur kurzfristigen Konsumsteigerung drohte, führte jedoch zu Verzögerungen und Anpassungen der Pläne.
Der wirtschaftliche Effekt des digitalen Geldtransferprogramms war nicht so beeindruckend wie erwartet, vor allem aufgrund eines geringen Multiplikatoreffekts.
Woraphop Viriyaroj, Abgeordneter der Volkspartei, kritisierte das Programm als Verschwendung von Steuergeldern, da die Rückflüsse sehr begrenzt seien. „Das Muster war so: Die Regierung leiht Geld, investiert drei Baht in die Wirtschaft und bekommt nur einen Baht zurück“, sagte Woraphop, ebenfalls Mitglied des Wirtschaftsteams seiner Partei.
Er forderte die Beendigung des digitalen Geldbörsenprogramms.
Vorläufige Schätzungen der Weltbank deuten darauf hin, dass diese Bargeldtransfers das BIP-Wachstum 2024 um 0,3 Prozentpunkte erhöhten, basierend auf einem geschätzten fiskalischen Multiplikator von 0,4.
Dies gehe jedoch mit hohen fiskalischen Kosten von 145 Milliarden Baht, oder 0,8 Prozent des BIP einher, wie aus dem am 14. Februar veröffentlichten Thailand Economic Monitor Report der Weltbank hervorgeht.