PATTAYA, Thailand — Im Jahr 2024 beschäftigen viele Rentner, die im Ausland leben, die Fragen rund um ihre steuerlichen Verpflichtungen in Thailand. Victor Wong, ein erfahrener Steueranwalt in Pattaya, hat die Bedenken dieser Gruppe genau unter die Lupe genommen.
Die zentrale Frage: Benötigen Rentner eine Steueridentifikationsnummer und müssen sie ein Steuerformular für aus dem Ausland überwiesene Einkünfte ausfüllen? Besonders für jene, die mehr als 180 Tage pro Jahr in Thailand verbringen, klingt dies nach einer komplexen Herausforderung, die sie lieber vermeiden würden.
Es gibt jedoch gute Nachrichten
Rentner, die im Jahr 2024 kein Geld nach Thailand überwiesen haben oder die nachweisen können, dass sie lediglich „altes“ Geld überwiesen haben — sprich, Ersparnisse, die bis zum 31. Dezember 2023 auf ihren Konten im Heimatland waren — können beruhigt sein.
Auch ausländische Erbschaften, die zuvor ordnungsgemäß versteuert wurden, könnten in vielen Fällen von der thailändischen Einkommensteuer befreit sein.
Ein weiterer Punkt, der oft für Verwirrung sorgt, sind die Doppelbesteuerungsabkommen. Thailand hat über 60 solcher Abkommen abgeschlossen, die jedoch in ihrer Reichweite und den Einzelheiten stark variieren.
Die bloße Existenz dieser Abkommen garantiert nicht, dass jemand nicht in mehreren Ländern steuerpflichtig ist. Viele Expats berichten von unterschiedlichen Informationen von thailändischen Steuerbehörden, was eine zusätzliche Unsicherheit schafft.
Es ist wichtig zu beachten, dass viele Beamte der thailändischen Steuerbehörde (TRD) nicht fließend Englisch sprechen, was zu Missverständnissen führen kann.
Die thailändische Regierung verfolgt das Ziel, ihre Steuerbasis zu erweitern, hat jedoch in erster Linie die Bekämpfung von Steuervermeidung durch wohlhabendere Individuen und Unternehmen im Visier.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ausländische Rentner mit bereits versteuerten Renten ins Visier genommen werden, ist eher gering
Das neueste Mitgliedschaftsprogramm im internationalen Common Reporting Standard erleichtert den Behörden jedoch die Identifizierung von größeren Steuervermeidern.
Die Frage bleibt: Sollten Rentner, die im Ausland leben, sich für eine Steuernummer registrieren lassen und Steuerformulare einreichen? Bei den meisten Rentnern ohne erhebliche nicht versteuerte Einkünfte aus dem Ausland wird dies wahrscheinlich keine unmittelbaren Konsequenzen nach sich ziehen.
Die Unsicherheiten könnten jedoch in Zukunft Fragen aufwerfen, weshalb eine qualifizierte Beratung in Erwägung gezogen werden sollte. Victor Wong bietet bis Ende des Jahres eine kostenlose 15-minütige Beratung für Interessierte an.
Diese Beratung soll Rentner dazu ermutigen, ihre individuellen steuerlichen Situationen zu klären und gut informiert Entscheidungen zu treffen. Es ist wichtig zu betonen, dass eine Registrierung bei der TRD und das Ausfüllen eines Steuerformulars nicht automatisch bedeutet, dass man auch tatsächlich thailändische Steuern auf das Einkommen aus dem Ausland zahlen muss.
Zudem ist es nicht erforderlich, Belege bei der Einreichung vorzulegen. Um in dieser komplexen Materie Klarheit zu gewinnen, ist es ratsam, sich im Vorfeld professionell beraten zu lassen — ganz gleich, in welcher Lebenslage man sich befindet.
*Der Wochenblitz übernimmt keinerlei Gewähr für die angegebenen Informationen — Jeder Leser muss sich letztendlich selber um seine Steuerangelegenheiten kümmern.