Thailand kann endlich einen neuen Regierungschef begrüßen, nachdem der Kandidat der Pheu Thai-Partei, Srettha Thavisin, genügend Stimmen von den Mitgliedern der thailändischen Nationalversammlung erhalten hat, um der 30ste Premierminister des Königreichs zu werden.
- Heute, am 22. August, war ein wichtiger Tag für Thailand, denn das Land wurde Zeuge zweier wichtiger Ereignisse.
- Für Schlagzeilen sorgte vor allem die Rückkehr des ehemaligen thailändischen Premierministers Thaksin Shinawatra, der 15 Jahre lang im Exil gelebt hatte.
- Der 74-jährige ehemalige Premierminister traf heute gegen 9 Uhr in Thailand ein und befindet sich nun in der Obhut des Ministeriums für Strafvollzug.
- Auch die Zukunft Thailands stand im Rampenlicht, als das Parlament zum dritten Mal tagte, um einen neuen Premierminister zu wählen.
- Bevor er den Kandidaten für das Amt des Premierministers vorschlug, forderte der Abgeordnete Rangsiman Rome von der Move Forward Party (MFP) den Parlamentspräsidenten Wan Muhammad Nor Matha (Wan Nor) auf, den MFP-Vorsitzenden Pita Limjaroenrat als Premierminister in Betracht zu ziehen.
- Wan Nor lehnte das Ersuchen ab und gestattete Rome nicht, seine Bitte zu erläutern.
Die Entscheidung löste Bestürzung bei einem anderen MFP-Abgeordneten, Theerat Phantamart, aus, der aufstand und gegen die Entscheidung von Wan Nor protestierte und den Präsidenten beschuldigte, eine Voreingenommenheit gegenüber der MFP zu haben.
Wan Nor forderte Theerat aggressiv auf, seine Anschuldigung zurückzunehmen, da sie seinem Ruf schade.
Theerat weigerte sich.
Daraufhin schaltete Wan Nor das Mikrofon von Theerat aus, um ihn am Sprechen zu hindern.
Rome zog seine Forderung zurück und entschärfte damit die Situation.
Damit verlagerte Wan Nor die Tagesordnung auf den Vorschlag für den Premierministerkandidaten.
Als nächstes ergriff der Vorsitzende der Pheu Thai Partei, Chonlanarn Sikaew, das Wort.
Chonlanarn schlug Srettha als Kandidaten für das Amt des Premierministers vor, wie es mit den 10 Koalitionsparteien vereinbart worden war.
Bei der Versammlung waren 747 Abgeordnete und Senatoren anwesend, was bedeutete, dass Srettha mindestens 374 Stimmen benötigte, um als Sieger hervorzugehen.
Vor der Abstimmung gab Wan Nor jedem Mitglied die Möglichkeit, in einer fünfstündigen Debatte seine Meinung zu äußern.
Während der Sitzung erklärten Vertreter der MFP und der Fairen Partei, dass ihre Parteien und Mitglieder Srettha nicht unterstützen würden.
Sie erklärten, dass die Ausrichtung der Koalition auf Srettha dem Willen des Volkes zuwiderlaufe und den vom Nationalen Rat für Frieden und Ordnung (NCPO) geschaffenen politischen Rahmen aufrechterhalte.
Die Abstimmung begann um 10 Uhr und endete um 17.30 Uhr.
Srettha erhielt von den Mitgliedern der Nationalversammlung eine breite Unterstützung und sicherte sich damit das Amt des Premierministers.
Er erhielt 481 Stimmen von den Mitgliedern, 330 von den Abgeordneten und 151 von den Senatoren.
Von 474 Abgeordneten stimmten 165 mit Nein und 81 entschieden sich für Neutralität.
Einem Bericht der BBC Thai zufolge erklärte Srettha, dass er nie ein anderes politisches Amt als das des Premierministers übernehmen werde.
Er lehnte auch Ämter im Bereich der Wirtschaft ab.
In Interviews betonte er mehrmals, dass er davon träumt, ein Premierminister zu sein, der Veränderungen im Land herbeiführt.
Die von Srettha beworbene Wahlkampagne für eine digitale Währung von 10.000 Baht hat viel Aufmerksamkeit und Fragen auf sich gezogen.
Srettha stellte klar, dass die Pheu Thai Partei beabsichtigte, die digitale Währung an alle thailändischen Bürger ab 16 Jahren zu verteilen, um den lokalen Handel zu fördern.
Die Ursprünge des Kampagnenbudgets und andere Details bleiben geheimnisumwittert.
Weder Srettha noch die Partei haben die Öffentlichkeit bisher umfassend über diese Fragen aufgeklärt.