Ein 34-jähriger Kanadier, von der Polizei nur als Mr. A bezeichnet, ist auf der thailändischen Insel Koh Phangan in Handschellen abgeführt worden. Der Mann betrieb ohne Genehmigung einen Verleih für Elektro-Scooter und verdiente damit kräftig an Touristen. Am 20. April stürmten Beamte der Touristenpolizei Koh Phangan ein Anwesen im Bezirk Sri Thanu (Moo 8, Unterdistrikt Koh Phangan) und deckten das illegale Geschäft auf.
Die Razzia erfolgte nach einem entscheidenden Hinweis eines Touristen, der die Behörden auf die Spur brachte. Vor Ort fanden die Polizisten 15 nicht registrierte Elektro-Scooter, die an Urlauber vermietet wurden. Mr. A wurde direkt am Tatort festgenommen.
Geschäft mit „DREAM“: Touristen als Kundschaft
Das Geschäft lief unter dem Namen „DREAM“ und wurde online als „3 Wheel Scooter Rentals Phangan“ beworben. Überwachungen ergaben, dass zahlreiche ausländische Touristen das Anwesen frequentierten. Sie zahlten bar, um die Scooter direkt von Mr. A zu mieten. Die Preise: 600 Baht (ca. 16 Euro) pro Tag, 2.900 Baht (ca. 77 Euro) pro Woche oder 10.000 Baht (ca. 265 Euro) pro Monat. Ein einträgliches Geschäft, das vor allem Urlauber aus aller Welt anzog.
Doch Mr. A hatte keine Arbeitserlaubnis. Während der Vernehmung gestand er, dass er mit einem Touristenvisum nach Thailand eingereist war und sich der Illegalität seines Geschäfts bewusst war. Um die Behörden zu täuschen, nutzte er eine thailändische Firma, Dream Creative Co., Ltd., als Fassade.
Mehr als nur Scooter: Illegale Villen-Vermietung
Neben dem Roller-Verleih gestand Mr. A, auch Villen und private Unterkünfte auf der Insel vermietet zu haben. Allerdings war der Scooter-Verleih deutlich profitabler und wurde zu seinem Hauptgeschäft. Die Behörden haben nun alle Vermögenswerte beschlagnahmt und prüfen weitere illegale Aktivitäten, die mit dem Kanadier in Verbindung stehen könnten.
Harte Konsequenzen drohen
Mr. A sitzt in Untersuchungshaft und muss sich nach thailändischem Einwanderungs- und Arbeitsrecht verantworten. Die Behörden setzen die Ermittlungen fort, um mögliche Komplizen zu identifizieren und weitere verknüpfte Unternehmen auf der Insel zu überprüfen.
Die Insel Koh Phangan, bekannt für ihre Strände und die legendäre Full-Moon-Party, steht damit erneut im Fokus. Doch diesmal geht es nicht um Feiern, sondern um knallharte Gesetzesverstöße. Wie konnte ein Kanadier so lange unbemerkt ein illegales Imperium aufbauen? Die Ermittlungen werden es zeigen.