Kritik an Lockerung der Eigentumsregelungen für Ausländer in Thailand: Premierminister Srettha Thavisin unter Beschuss
Die thailändische Regierung steht derzeit im Zentrum einer hitzigen Debatte über die geplante Lockerung der Eigentumsregelungen für Ausländer. Premierminister Srettha Thavisin und seine Pheu-Thai-Partei sehen sich einer Welle der Kritik gegenüber, während sie versuchen, das alte Grundbesitzkaufgesetz zu reformieren.
Änderungen und ihre Auswirkungen
Srettha Thavisin hat die Diskussion über die Eigentumsregelungen für Ausländer neu entfacht, indem er eine Erhöhung der Ausländerquote bei Eigentumswohnungen auf 75 Prozent und eine Verlängerung der Pachtverträge auf 99 Jahre vorschlägt. Dieser Vorschlag steht jedoch in scharfem Gegensatz zu den Plänen seines Vorgängers General Prayut Chan-o-cha, der Ausländern den Kauf eines Rai (0,16 Hektar) Land erlauben wollte, sofern sie hier erheblich investierten. Chan-o-chas Pläne wurden letztendlich nach massivem Widerstand fallen gelassen, da Kritiker behaupteten, er würde das Land „verkaufen“.
Reaktionen der Immobilienverbände
Immobilienverbände haben auf die Pläne der Pheu-Thai-Partei reagiert und drängen auf eine Reform der Immobiliengesetze. Sie argumentieren, dass die Nachfrage einheimischer thailändischer Käufer gering ist und dass Ausländer beim Kauf von Villen und Eigentumswohnungen häufig illegale thailändische Nominale einsetzen.
Trotz dieser Bedenken gibt es Hinweise darauf, dass einige Projekte in Thailand derzeit unter Wert verkauft werden, während andere, insbesondere in beliebten Lagen wie Stränden, Hochbahnhöfen oder Industriegebieten, sich wie warme Semmeln verkaufen.
Veränderungen im ausländischen Käufermarkt
Ein bemerkenswerter Wandel ist in den Käuferprofilen zu erkennen. Mehrere Immobilienunternehmen in Pattaya berichten, dass die Mehrheit der ausländischen Käufer keine Europäer oder Amerikaner mehr sind.
Stattdessen dominieren nun Chinesen, Myanmarer und Russen den Markt.
Das Real Estate Information Center bestätigt, dass diese drei Nationalitäten im ersten Quartal 2024 die führenden Gruppen bei ausländischen Eigentumsübertragungen von Eigentumswohnungen waren. Die meisten dieser Käufe dienen jedoch Investitionszwecken, und die Käufer sind nicht unbedingt Rentner, die in ihren Immobilien wohnen möchten.
Steuerregelungen und ihre Konsequenzen
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die neuen Steuerregelungen der thailändischen Regierung. Ab Januar 2024 werden nach Thailand überwiesene Auslandseinkommen von Anwohnern besteuert, und ab 2025 soll weltweites Einkommen, unabhängig davon, ob es überwiesen wird oder nicht, steuerpflichtig werden. Ausländische Investoren warnen, dass diese Regelungen den Immobilienmarkt erheblich belasten könnten.
Vorsicht bei der Liberalisierung der Eigentumswohnungsregelungen
Surachet Kongcheep, Geschäftsführer der Beratungsfirma Property DNA, mahnt zur Vorsicht bei der Liberalisierung der Eigentumswohnungsregelungen. Er kritisiert Bauträger, die Eigentumswohnungen zu höheren Preisen ausschließlich an Ausländer verkaufen, da dies den Markt für thailändische Käufer verzerren könnte Kongcheep schlägt eine neue Regel vor, wonach Käufer von Eigentumswohnungen mindestens drei Jahre warten müssen, bevor sie diese weiterverkaufen oder übertragen können.
Ein Markt im Wandel
Der thailändische Immobilienmarkt befindet sich im Wandel. Traditionelle europäische und amerikanische Käufer verlieren an Bedeutung, während neue Akteure den Markt dominieren. Die thailändische Regierung steht vor der Herausforderung, die Interessen von Investoren zu berücksichtigen und gleichzeitig den heimischen Markt zu schützen.
Wie sich diese Entwicklungen auf den Immobiliensektor auswirken werden, bleibt abzuwarten.
Klar ist jedoch, dass die Diskussionen um die Eigentumsregelungen für Ausländer noch lange nicht beendet sind.