Thailand hat sich über die Jahre stark gewandelt, und während ich vor Jahren bei meinem ersten Besuch im Land des Lächelns von der Leichtigkeit der Erledigungen begeistert war, stellt sich mir heute die Frage: Hat die Bürokratie im Jahr 2025 die einst so unkomplizierten Abläufe verdrängt?
Als ich ankam, schien es ein Kinderspiel zu sein, in Thailand alltägliche Dinge zu erledigen. Ein lächelndes Gesicht, ein wenig Charme und vielleicht ein kleines Trinkgeld — und schon öffneten sich alle Türen.
Besonders die Einheimischen schienen uns Westlern mit Samthandschuhen zu begegnen und machten vieles noch einfacher. Der Weg zur Mietwohnung, die Einladung zum Mobilfunkvertrag oder die Beantragung eines Autoführerscheins war unkompliziert und erfrischend im Vergleich zum bürokratischen Aufwand in den westlichen Ländern.
Doch während ich zurückblicke und jetzt im Jahr 2025 lebe, überrascht mich die Anzahl an Formalitäten, die mittlerweile vielen alltäglichen Vorgängen anhaftet.
Was einst mit einem simplen ฿100-Schein und einer Passkopie begann, hat sich bei der Eröffnung eines Bankkontos mittlerweile zu einem bürokratischen Hindernisparcours entwickelt.
Heutzutage benötigen Ausländer oft eine Vielzahl an Dokumenten wie eine Arbeitserlaubnis, einen Wohnsitznachweis oder sogar ein Langzeitvisum, bevor sie überhaupt ein Bankkonto eröffnen dürfen.
Einige kritisieren diesen Wandel als Schritt in Richtung internationaler Standards, während andere, mich eingeschlossen, das Gefühl haben, dass Thailand in die Falle übermäßiger Bürokratie geraten ist.
Der einst pragmatische Ansatz, “Mai Pen Rai” — was so viel wie “Keine Sorgen” bedeutet — scheint durch striktere Regeln und Vorschriften ersetzt worden zu sein, was den Alltag für viele Ausländer komplexer macht.
Die Frage bleibt: Ist das nur eine natürliche Entwicklung, die mit dem Fortschritt und der Modernisierung Thailands einhergeht, oder erleben wir hier einen Trend, der die einstige Alltagserleichterung in Frage stellt? Klar ist, dass der öffentliche Nahverkehr, das Internet und andere infrastrukturelle Aspekte in den letzten Jahren Fortschritte gemacht haben.
Aber wie sieht es mit der Zugänglichkeit und den bürokratischen Hürden aus? Ob beim Gang zur Bank oder der Mietvertragsunterzeichnung — der Zauber des unkomplizierten Lebens scheint herausgefordert zu werden.
Für viele bleibt die Frage spannend: Ist es einfacher oder schwieriger geworden, alltägliche Dinge im pulsierenden Zentrum Thailands zu erledigen als noch vor einigen Jahrzehnten?