In einem jüngsten politischen Vorstoß hat die Bhumjaithai-Partei unter der Führung von Innenminister Anutin Charnvirakul sich entschieden gegen einen Gesetzentwurf der Pheu-Thai-Partei ausgesprochen, der darauf abzielt, die Verwaltungsstrukturen des Verteidigungsministeriums zu reformieren.
Der Gesetzesentwurf, der als potenzielle Einschränkung der militärischen Einflussnahme interpretiert wird, sieht vor, die Weichen für eine tiefgreifende Neugestaltung der Ernennung von Generälen zu stellen.
In einer Pressekonferenz am Montag äußerte Charnvirakul, dass er keine positive Wirkung des Gesetzes auf die Verhinderung eines Putsches sieht. „Politiker schaffen oft die Bedingungen, die das Militär nutzen könnte, um einen Staatsstreich zu rechtfertigen“, betonte er und warnte davor, dass die Verfassung im Falle eines Putsches ohnehin gebrochen würde.
Er forderte dazu auf, dass Politiker ihre Aufgaben mit Ehrlichkeit und Integrität erfüllen, um Spaltungen innerhalb der Gesellschaft zu vermeiden. Der Vorschlag, der von der Pheu-Thai-Partei initiiert wurde, sieht vor, dass ein Kabinett-Ausschuss die Befugnis zur Ernennung von Generälen erhält und damit das bisherige System, das den Befehlshabern der Streitkräfte ermöglicht, ihre engen Vertrauten in hohe militärische Positionen zu berufen, grundlegend ändert.
Zudem soll der Premierminister in Zukunft den Vorsitz im Verteidigungsrat übernehmen, was die Darstellung einer starken zivilen Kontrolle über die militärischen Strukturen unterstreicht. Verteidigungsminister Phumtham Wechaiyachai seekte am gleichen Tag, Bedenken zu zerstreuen, die eine Verschlechterung der Beziehungen zwischen Regierung und Militär befürchten lassen.
Er betonte, dass es keine Absicht gäbe, die Macht des Militärs zu untergraben, und versicherte, dass die gegenwärtigen Beziehungen zwischen der Regierung und dem Militär stabil seien.
In der Diskussion um den Gesetzentwurf wurden auch Kriterien eingeführt, um Generäle von unangemessenen Einflüssen zu befreien. Personen, die als Generäle ernannt werden möchten, dürfen keine Verbindungen zu illegalen Drogen, Menschenhandel oder anderen kriminellen Aktivitäten haben, die das Ansehen und die Integrität der Streitkräfte gefährden könnten.
Darüber hinaus wird im Gesetzesentwurf der Einsatz von militärischer Gewalt bei der Übernahme der Regierungsgewalt strikt untersagt. Militärangehörige, die einen solchen Befehl erhalten, sind angehalten, diesem nicht Folge zu leisten und könnten rechtlich belangt werden.
Die öffentliche Diskussion um den Gesetzentwurf wird bis zum 1. Januar auf der Website des Parlaments fortgesetzt, was dem Publikum ermöglicht, ihre Meinungen und Bedenken einzubringen.
Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass die Regierung auf Transparenz und Beteiligung der Zivilgesellschaft setzt, um die politischen Spannungen in der Region zu entschärfen.