Bangkok — In einer eindringlichen Warnung betonte der potenzielle Vorsitzende der Bank of Thailand, Kittiratt Na-Ranong, die Notwendigkeit von Zinssenkungen, um eine drohende wirtschaftliche Krise abzuwenden. Diese Äußerungen kommen zu einer Zeit erhöhter Spannungen zwischen der thailändischen Regierung und der Zentralbank bezüglich der Zinspolitik.
Kittiratt, ehemaliger Finanzminister und Mitglied der Pheu Thai Partei, gilt als bevorzugter Kandidat für den Vorsitz der Bank of Thailand. Seine Ernennung wird jedoch durch das Prüfungsverfahren der Regierung verlangsamt und stößt auf Widerstand von Wirtschaftsexperten und ehemaligen Gouverneuren der Zentralbank.
Am vergangenen Donnerstag kritisierte Kittiratt scharf die derzeitige Zinspolitik der Bank.
Die Unabhängigkeit der thailändischen Zentralbank wurde 2008 durch das Militär gefestigt, um politische Einmischung zu verhindern. Eine Schlüsselfunktion der Bank ist der Schutz der Währungsreserven des Landes, die im Oktober bei 211,2 Milliarden Dollar lagen.
Jüngste Aussagen thailändischer Notenbankbeamter unterstreichen die Herausforderungen, die von globalen wirtschaftlichen Abschwüngen ausgehen. Trotz der stabilen Zinsen bei 2,25% gibt es Überlegungen, diese 2025 auf 1,5% zu senken. Besonders die wirtschaftlichen Entwicklungen in Europa und China sowie die Preisbewegungen bei Öl und Gold verursachen Besorgnis.
Auch die USA verfolgen eine vorsichtige Zinspolitik.
Nach den jüngsten Zinssenkungen von einem Prozent werden 2025 nur noch moderate Schritte erwartet. Diese internationalen Unsicherheiten erhöhen den Druck auf Thailand, seine Geldpolitik sorgfältig zu steuern.