UBON RATCHATHANI: Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besuchte am Freitag die größte Reisanbauprovinz Thailands, um Praktiken für eine klimafreundliche Landwirtschaft zu fördern.
Die nordöstlichen Provinzen Ubon Ratchathani und Chiang Rai mit ihren über 4,2 Millionen Hektar Reisanbaufläche wollen im Rahmen eines deutsch-thailändischen Entwicklungsprojekts die Wertschöpfungsketten in Richtung einer klimafreundlichen Landwirtschaft verändern.
Herr Steinmeier und seine Delegation trafen sich mit Kleinbauern auf der Suan Ta Rom Demonstrationsfarm im Bezirk Trakan Phuet Phon in Ubon Ratchathani. Auf einer 35 Hektar großen integrierten Anbaufläche wurden Methoden vorgestellt, die im Rahmen des Projekts “Inclusive Sustainable Rice Landscapes” (ISRL) durchgeführt wurden.
Steinmeier wurde von Kapitän Thamanat Prompow, Minister für Landwirtschaft und landwirtschaftliche Genossenschaften, Nadhavathna Krishnamra, Botschafter des Königreichs in Deutschland, und Vertretern von Unternehmen in der Provinz begrüßt.
Thailand ist einer der weltweit führenden Reiserzeuger und ‑exporteure, insbesondere des Hom-Mali-Reises, und produziert jährlich schätzungsweise 30 Millionen Tonnen und exportiert bis zu 10 Millionen Tonnen, so Kapitän Thamanat.
Die zunehmende Reiserzeugung und der Monokulturanbau in den letzten Jahrzehnten sowie das Fehlen einer nachhaltigen Landschaftspflege haben jedoch zu einer erheblichen Umweltverschlechterung, zu Treibhausgasemissionen, einem Rückgang der Artenvielfalt und einer Schwächung der Ökosysteme geführt.
Das von der Globalen Umweltfazilität und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen finanzierte Projekt baut auf den Erfolgen früherer Initiativen auf, die von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), der thailändischen Reisabteilung des Ministeriums für Landwirtschaft und Genossenschaften und OLAM Agri, einem multinationalen Lebensmittelunternehmen, unterstützt wurden, und zielt nun darauf ab, die landwirtschaftlichen Praktiken zum Nutzen der Landwirte und Gemeinden zu verbessern.
Bis zu 45.000 Landwirte in Thailand, die sich an dem ISRL-Projekt beteiligen, werden ermutigt, durch die Einführung klimafreundlicher Reisanbaumethoden und ‑technologien zur Senkung der Treibhausgasemissionen beizutragen.
Die Gemeinden lernen, wie sie natürlichen Kompost und biologische Schädlingsbekämpfungsmittel herstellen und so die Kosten für die Landwirtschaft und die potenziellen Risiken von chemischen Düngemitteln und Pestiziden senken können. Auch die Diversifizierung der Anbaupflanzen und die Agroforstwirtschaft werden durchgeführt.