BANGKOK — Der stellvertretende Gouverneur der Bank of Thailand (BOT), Tharit Punpiamrathas, äußerte sich kürzlich besorgt über die steigende Verschuldung der privaten Haushalte.
Auf einem vom thailändischen Handelsministerium veranstalteten Jahresseminar erklärte Tharit Punpiamrathas, dass das Problem der Verschuldung der privaten Haushalte aufgrund der weltweiten Pandemie und der Flutkatastrophen eskaliert sei und die Verschuldung der privaten Haushalte auf 90,5 % des thailändischen BIP gestiegen sei. Besonders besorgniserregend sei der Anteil der Kredite, die für Konsumzwecke aufgenommen wurden.
Tharit forderte die Finanzinstitute auf, die übermäßige Werbung für die Kreditvergabe einzustellen und sich auf die Umstrukturierung der Schulden von Kleinschuldnern zu konzentrieren. Er betonte auch die Bedeutung der Vermittlung von Finanzwissen an Schulen und Universitäten.
Danucha Pichayanan, Generalsekretär des Nationalen Rates für wirtschaftliche und soziale Entwicklung (NESDC), sagte, das enttäuschende BIP-Wachstum Thailands von 1,8 % im zweiten Quartal erfordere dringende Aufmerksamkeit. Das unzureichende Wachstum wurde größtenteils auf einen Rückgang der Exporte zurückgeführt, der sich wiederum auf die Kapazitätsauslastung im Privatsektor auswirkte.
Nach Angaben des NESDC-Chefs werden derzeit nur 60 % der Kapazitäten genutzt.
Danucha schlug auch vor, einige internationale Flüge auf regionale Flughäfen wie Phuket und Chiang Mai zu verlegen, um den Suvarnabhumi-Flughafen in Bangkok zu umgehen. Außerdem sprach er sich für die Verwendung des thailändischen Baht im grenzüberschreitenden Handel und bei Investitionen aus.
Dem Generalsekretär zufolge ermutigt das NESDC den Privatsektor, die Chancen zu nutzen, die sich durch die Verlagerung der Produktionsstandorte von China weg ergeben. Er wies jedoch darauf hin, dass Thailand die Qualität seiner Arbeitskräfte verbessern und seine Vorschriften anpassen müsse, um Investitionen in Bereichen wie Elektrofahrzeuge (EVs), EV-Komponenten und den Halbleitersektor anzuziehen.