Bangkok — Die Entscheidung des Gerichts, Sararat „Am“ Rangsiwuthaporn, auch bekannt als „Am Cyanide“, wegen der Vergiftung ihrer Freundin mit Zyanid zum Tode zu verurteilen, hat eine breite Welle der Reaktionen sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Rechtsgemeinschaft ausgelöst.
Am wurde am 20. November 2024, gemeinsam mit ihrem Ex-Mann und ihrem Anwalt, vor dem thailändischen Strafgericht auf der Ratchadaphisek Road verurteilt. Der Fall, der durch die vermeintlichen Verbrechen von Am, die in Thailand für Aufsehen sorgten, bekannt wurde, zieht nun auch rechtliche Auseinandersetzungen nach sich.
Während Am zu einem Todesurteil verurteilt wurde, erhielt Polizeioberstleutnant Withun eine Freiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten, und Anwalt Thannicha Ek-suwannawat, bekannt als „Rechtsanwalt Patch“, wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt. Beide sind gegen Kaution in Höhe von 100.000 Baht (2.885 US-Dollar) auf freiem Fuß.
Nach der Urteilsverkündung verließ Oberstleutnant Withun den Gerichtssaal um 17:38 Uhr und wollte keinerlei Fragen der Reporter beantworten. Rechtsanwalt Patch diskutierte hingegen mit der Presse und äußerte Unzufriedenheit über das Urteil.
Er betonte, dass die Beweise der Verteidigung, wie etwa Videoaufnahmen und Expertenaussagen, nicht ausreichend gewürdigt wurden, und stellte die Fairness des Urteils in Frage. Besonders kritisch war die fehlende Berücksichtigung des Gutachtens von Dr. Porntip, das für die Verteidigung von zentraler Bedeutung war.
Die Verteidigung argumentierte, dass im Auto von Am keine Zyanid-Spuren gefunden wurden, was die Schuldlosigkeit der Angeklagten untermauern könnte. „Die Polizei ließ am 25. April 2023 Zyanidtests durchführen. Es wurden keine Spuren in Ams Besitz oder an der Kleidung des Opfers gefunden“, erklärte Anwalt Patch.
Inmitten des aufkommenden emotionalen Sturms, äußerte Am nach der Entscheidung des Gerichts ein starkes Gefühl der Ungerechtigkeit. Ihre Anwälte berichten von ihrer emotionalen Reaktion und dass sich ihre Bedenken mehr auf ihre Mitangeklagten als auf sich selbst bezogen.
Chaiya Khumam, der Rechtsvertreter aller drei Beschuldigten, bestätigte, dass Am sich sehr stark um das Wohlergehen von Withun und Patch sorgte. Die Reaktionen der Öffentlichkeit auf das Urteil sind gemischt.
Einige Kommentatoren besprachen Ams unerwartet gelassenes Verhalten während der Urteilsverkündung. Während des Verlesens des Urteils zeigte sie kaum Emotionen und lächelte scheinbar, was zu einer öffentlichen Debatte über ihr Verhalten und die Tragweite des Urteils führte.
Die kommenden Wochen könnten von weiteren rechtlichen Schritten geprägt sein, da die Verteidigung bereits eine Berufung in Aussicht stellt, was den Fall möglicherweise weiter verkomplizieren wird. Der Fall Am Cyanide bleibt ein Diskussionsthema in Thailand und weit darüber hinaus und wirft Fragen über die Rechtsprechung und die Sicht der Öffentlichkeit auf Kriminalfälle auf.