Reinkarnation ist fester Bestandteil der buddhistischen Lehre. Heute wollen wir darauf etwas eingehen sowie einige Missverständnisse darüber aus dem Weg räumen und auch unbekanntes über Reinkarnation veröffentlichen.
Warum eigentlich Reinkarnation?
Der Hauptgrund ist, dass wenn ein Mensch es zu Lebzeiten nicht schafft sein höchstes Ziel zu erreichen (das ist gemäß der Lehre Buddhas das Erkennen der eigenen wahren Natur) er weitere Möglichkeiten dafür bekommt in dem er noch einmal auf Erden inkarnieren kann.
Ein weiterer Grund für eine Wiedergeburt auf Erden ist, falls der Mensch noch karmische Verbindungen offen hat. Das ist jedoch ein Umfangreiches Thema, welches hier nur kurz angeschnitten werden soll.
Missverständnisse über Reinkarnation:
Der Kreislauf der Wiedergeburt sei ein ewiger.
Das trifft nicht zu und wurde von Buddha auch nie gelehrt, noch vom Hinduismus, noch vom Judentum (diese 3 Weltreligionen lehren die Reinkarnation)
Reinkarnieren tut der Mensch nur solange er sein höchstes Ziel noch nicht erreicht hat.
Danach hört der“Kreislauf der Geburt” auf und das Bewusstsein des Menschen tritt in die höhere Realität ein (welche — nebenbei bemerkt — seine ursprüngliche Herkunft ist)
Wenn Du besonders böse warst, kommst Du als“erbärmliches Kriechtier” wieder auf die Welt.
Diese Ansicht entspricht zumindest nicht der Lehre von Buddha, wenngleich sie jedoch weit verbreitet ist.
Der Grund warum man nicht als Tier reinkarniert — auch dann nicht, wenn man schweres Karma erzeugte — ist, weil dies nicht dem Ziel des Menschen (das Erkennen seiner tiefsten Natur) dienlich ist.
Nebst dem könnte man als Tier unmöglich das negative Karma wieder ausgleichen.
Reinkarnation dient als Strafe für böse Taten im Vorleben.
Auch dies trifft nicht zu.
Es ist zwar richtig, dass man sich durch Negative Taten karmisch an dessen Wiedergutmachung unweigerlich und unvermeidbar bindet.
Aber dies ist keine Strafe, sondern dient dem Menschen zu Erkennen, dass diese Taten nicht seiner göttlichen Natur entspricht.
Das Bewusstsein muss erkennen, dass es Teil des Ganzen ist und es keinen Grund gibt gegen andere Menschen Böses zu tun.
Denn nicht nur schadet man dadurch andere, sondern — und das wissen leider die Täter nicht — man Schadet genauso auch sich selbst.
Solange ein Mensch anderen Schadet, kommt er keinen Schritt weiter sein höchstes Ziel zu erreichen, im Gegenteil sogar.
Daher muss er es lernen — und Reinkarnation und Karma helfen ihm dabei — Böse Taten aufzugeben.
Letztendlich führt für niemand ein Weg daran vorbei.
Unbekanntes über Reinkarnation:
Die Seele wechselt immer wieder mal ihr körperlich inkarniertes Geschlecht.
Sprich: Man reinkarniert eine Zeitlang als Mann, dann wieder als Frau.
Der Grund hierfür ist vom Prinzip her in der daoistischen Lehre von Yin und Yang beschrieben.
In aller Kürze: Die Seele muss beide Geschlechter ausleben, um die Vollständige menschliche Erfahrung zu machen.
Es gibt also keinen Menschen der immer nur als Mann, oder immer nur als Frau inkarniert. Dies würde sonst zu einem starken Ungleichgewicht in seiner Seele führen.
Reinkarnation lässt sich — im Gegensatz zu anderen spirituellen Aspekten — sehr gut wissenschaftlich untersuchen.
Es gibt (weltweit) ausgezeichnete Reinkarnation-Forscher — auch in Deutschland — die der Sache auf den Grund gingen und Menschen (vorzugsweise Kinder) befragten die sich spontan an ein vergangenes Leben erinnern konnten und erstaunliche Details darüber aussagten.
Diesen Details wurde nachgegangen und in vielen Fällen konnten diese Eindeutig bestätigt werden.
Bei Interesse, anbei ein Interview (Deutsch) des bekannten deutschen Reinkarnation-Forscher Dieter Hassler, er arbeitete zuvor in der medizinisch technischen Forschung als Ingenieur
Das Judentum enthält in seinen heiligen Schriften — seit seiner Entstehung — Reinkarnation und vertritt bis zum heutigen Tag die Reinkarnation-lehre.
In der Kabbala wird am ausführlichsten auf die Reinkarnation eingegangen und diese erklärt.
Aber auch im alten Testament wird sie immer wieder mal erwähnt.
Das wissen wenige, daher sollte es hier zumindest kurz erwähnt sein.
Noch unbekannter ist, dass die Frühchristen — bis zurück zu Jesus — Reinkarnation ebenfalls lehrten.
Im neuen Testament wird sie an einigen Stellen indirekt vorausgesetzt.
Im Jakobusbrief sogar direkt erwähnt.
(“eine böse Zunge kann das Rad der Geburt in Flammen setzen… “, Jakobus 3,6)
Und Jesus lehrte seinen Schülern, dass Johannes der Täufer die von den Juden erwartete Reinkarnation des Propheten Elia war.
(“Elia ist bereits wieder gekommen, doch sie haben ihn nicht erkannt”… “Da verstanden die Jünger, dass Jesus von Johannes dem Täufer sprach”, Matthäus 17,12−13)
Der frühchristliche und bis zum heutigen Tag bekannte und sehr geehrte christliche Gelehrte “Origenes” (185, †253) lehrte in der frühchristlichen Zeit noch ganz selbstverständlich die Grundprinzipien der Reinkarnation in seinem Hauptwerk “Die Prinzipien”.*
Dort beschrieb er sehr Umfangreich die christliche Lehre welche (damals zumindest noch) Reinkarnation beinhaltete.
Die Reinkarnation — bzw. die “Präexistenz der Seele” wurde jedoch vom römischen Kaiser Justinian
(*483, †565, er gilt als einer der grausamsten römischen Herrscher) Jahrhunderte später unter Strafe offiziell aus der christlichen Lehre verbannt und buchstäblich “verflucht”.
Ab diesen Zeitpunkt durfte es niemand mehr wagen sie innerhalb des Christentum zu lehren.
In gewisser Weise hält diese Verbannung bis zum heutigen Tag noch an.
Eine deutsche Forschergruppe hat das Leben und die Lehren des Origenes in bewundernswerter Arbeit untersucht und ihre Ergebnisse Online gestellt.
Die Webseite dazu lautet: https://www.origenes.de
Es gibt selbst sogar innerhalb des Islam noch einige Gruppierungen die Reinkarnation vertreten oder zumindest nicht Dogmatisch ablehnen, z. B. der Sufismus.
Allerdings haben es diese natürlich schwer denn im Islam gilt, genauso wie im heutigen Christentum, die Lehre des sog. “Doppelten Ausgang”.
Kurz gesagt ist damit gemeint: Nach dem Tode gäbe es nur noch “ewiger Himmel” oder “ewige Hölle”, je nach dem an was und an wem man zu Lebzeiten glaubte.
(die katholische Kirche hat hier jedoch noch das “Fegefeuer” dazwischen gesetzt, wo die Seele dann doch noch eine letzte Chance zur “Bekehrung” erhält)
Diese sufistischen Gruppierungen leben vor allem dort gefährlich, wo eine fundamentalistische (oder noch schlimmer: Gewaltbereite) islamische Auslegung vorherrscht.
Zusammenfassung:
Gemäß der Lehre Buddhas ist des Menschen höchstes Ziel das Erkennen seiner wahren Identität.
Schafft dies der Mensch im diesigen Leben nicht, erhält er weitere Möglichkeiten, z. B. in dem er noch einmal auf Erden geboren wird.
Der Weg, das Ziel zu erreichen, besteht aus mehreren Etappen/Stufen/Schritten/Phasen, oder wie man die fortlaufende Entwicklung des Bewusstseins auch immer nennen mag.
Es ist aber unmöglich alles in einem Leben zu erreichen.
Genauso wie es unmöglich ist nach der 1. Klasse schon seinen Schulabschluss zu machen.
Es geht einfach nicht. Es benötigt mehrere und immer weiterführende Schulklassen dazu.
Vereinfacht gesagt verhält es sich so auch mit der persönlichen Entwicklung des Bewusstseins des Menschen und seinen Erdenleben.
Die Erzeugung von negativ-bindenden Karma soll dabei natürlich so gut wie möglich vermieden werden, weil dies des Menschen Weg blockiert.
Solange, bis man das erzeugte Karma wieder ausgeglichen hat durch Einsicht und Wiedergutmachung.
Das kann im aktuellen Leben schon geschehen (Einsicht natürlich vorausgesetzt) ansonsten wird es auf das (oder die) Folgeleben übertragen.
Reinkarnation ist in Wahrheit keine speziell“fernöstliche Lehre”, ja sogar auch keine speziell Buddhistische oder Hinduistische Lehre, sondern ein zu allen Zeiten erkannter und gelehrter Aspekt der menschlichen Existenz.
In einigen Religionen konnte die Reinkarnationslehre bis zum heutigen Tag bestehen (z. B. Hindu- u. Buddhismus, Judentum) in anderen nicht (Christentum, Islam)
(Ende Teil 2, Fortsetzung folgt…)