Bangkok — Thaksin Shinawatra, einst eine der umstrittensten Figuren in der thailändischen Politik, hat seinen Weg zurück in das politische Leben gefunden, nachdem er aus einem 17-jährigen selbst gewählten Exil nach Thailand zurückgekehrt ist. Der 75-jährige Politiker lebt nun in einer eleganten Residenz in Bangkok, wo er erneut politisch Einfluss hat, trotz früherer juristischer Herausforderungen. Seine ursprünglich achtjährige Haftstrafe wurde durch eine königliche Begnadigung auf ein Jahr verkürzt.
Obwohl Thaksin keinen offiziellen politischen Posten innehat, ist sein Einfluss auf die thailändische Politik, insbesondere auf die Pheu-Thai-Partei, nach wie vor von Bedeutung. Diese Partei wird nun von seiner Tochter Paetongtarn geführt, die mit nur 38 Jahren als jüngste Premierministerin Thailands Geschichte schreibt.
Es wird spekuliert, dass Thaksin erhebliche Einflussmöglichkeiten auf die Regierungsentscheidungen besitzt. Sein Einfluss reicht über die Grenzen Thailands hinaus, da er sich auch in regionalen Belangen zu Wort meldet, insbesondere in den Nachbarländern Myanmar, Kambodscha und Laos.
Ein Thema, das ihm besonders am Herzen liegt, ist die Situation an der thailändisch-myanmarischen Grenze, wo illegale Aktivitäten dazu beitragen, den bewaffneten Konflikt in Myanmar zu finanzieren. In diesem Zusammenhang hat Premierministerin Paetongtarn Strategien entwickelt, um diesen Aktivitäten entgegenzuwirken und die Versorgung in den betroffenen Gebieten zu kürzen.
Thaksins Engagement für regionale Diplomatie wird besonders deutlich durch seine Zusammenarbeit mit Führungspersönlichkeiten der myanmarischen Widerstandsbewegungen, bei der er Friedensgespräche gefördert hat. Diese Anstrengungen ergänzen die ASEAN-Initiativen des malaysischen Premierministers Anwar Ibrahim, dessen Führungsqualitäten Thaksin schätzt.
Angesichts der globalen Spannungen zwischen den USA und China betont Thaksin die Notwendigkeit der Neutralität des ASEAN-Bündnisses. Er hebt das demografische und wirtschaftliche Potenzial der Region hervor und spricht sich für eine ausgeglichene Partnerschaft mit den Großmächten aus, um die Interessen der Region zu wahren.
Zukunftsorientiert denkt Thaksin über mögliche Empfehlungen zur Einführung von Kryptowährungen innerhalb der ASEAN nach, um der Region einen Wettbewerbsvorteil in der globalen Wirtschaft zu verschaffen. In Anbetracht des weltweiten Interesses führender Politiker an digitalen Währungen sieht er hierin eine Chance.
Während Thaksin Shinawatra seine Rolle im politischen und diplomatischen Gefüge Südostasiens neu interpretiert, bleibt sein Einfluss sowohl national als auch regional spürbar. Seine Bestrebungen, Stabilität und Wachstum zu fördern, unterstreichen seine anhaltende Bedeutung für die Zukunft Südostasiens, so ein Bericht der Zeitung The Nation.