![Expertenrat für Rentner in Thailand: Keine Eile zum Steueramt - Rat für das perfekte Visum](/thumb/x600/images/pics/expertenrat-fuer-rentner-in-thailand-keine-eile-zum-steueramt-rat-fuer-das-perfekte-visum-ec67f3a2.jpg)
In einem packenden Vortrag beim Pattaya City Expat Club hat Benjamin Hart, Geschäftsführer von Integrity Legal in Bangkok, den zahlreichen Rentnern unmissverständlich geraten, nicht panisch zu den Steuerbehörden zu rennen.
Hart, ein in Thailand eingebürgerter Staatsbürger, stellte klar, dass das „O“-Visa für Ruheständler die beste Option darstellt und seit Jahrzehnten erfolgreich ist. Es erfordert keine medizinische Versicherung und ist kosteneffektiv, was ihm zufolge für die meisten Rentner weniger Sorgen in Bezug auf die thailändischen Steuerbehörden bedeutet.
Hart kritisierte alternative Visa, wie das 10-jährige Long Term Residence Visa, wegen der verpflichtenden Überprüfung nach fünf Jahren. Dies könnte für viele erschreckende steuerliche Konsequenzen mit sich bringen.
Besonders misstrauisch zeigte sich der Experte gegenüber dem 5‑jährigen Destination Thailand Visa, dessen digitaler Antragsprozess eine Ausweitung der thailändischen Einkommensteuerpflicht für „Residenten“ nach sich ziehen könnte. Viele Inhaber dieses Visums sind junge, wohlhabende digitale Nomaden und keine typischen Rentner.
Ein weiteres zentrales Thema in Harts Vortrag war die Registrierung bei der thailändischen Steuerbehörde (TRD)
Er betonte, dass die meisten Ruheständler, die von bereits versteuertem Einkommen und Ersparnissen aus ihrem Heimatland leben, sich nicht registrieren sollten. Hart verwies auf eine Uminterpretation der bestehenden Gesetze durch die TRD, ohne dass es zu wirklichen Änderungen gekommen sei.
Die Hauptzielgruppe der Behörden seien vielmehr Unternehmen, die große, unversteuerte Einkommen aus Offshore-Banken nach Thailand bringen. Der Rechtsanwalt betonte auch, dass die TRD durchaus offen sei für zusätzliche Einnahmen.
Steuerbeamte suchten aktiv nach Möglichkeiten, um den Finanzengpass des Staates zu verringern, und würden keinem Thai oder Ausländer, der einen Beitrag leisten möchte, abweisen.
Hart kritisierte zudem ausländische Buchhalter und Anwälte, die nicht qualifiziert sind, um in Thailand rechtlich zu beraten, und die Beispiele von Angst und Unsicherheit schürten. Auf die Frage nach der Beziehung zwischen Rentnervisa und persönlicher Einkommensteuer antwortete Hart, dass er derzeit bezweifelt, dass Einwanderungsbeamte in die Genehmigung von Visa-Anträgen involviert werden möchten.
Zukünftige Änderungen könnten jedoch nicht ausgeschlossen werden
Er vermutete, dass 2025 ein Übergangsjahr sein könnte, und riet den Anwesenden, sich momentan zu entspannen, da Thailand wahrscheinlich nicht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) beitreten oder eine weltweite Einkommensbesteuerung einführen wird.
Zugleich hob er hervor, dass Doppelbesteuerungsabkommen äußerst komplex und nicht generalisierbar sind.
In der Fragerunde ging Hart auf allgemeine steuerliche Fragen für amerikanische Expats ein, weigerte sich jedoch, individuelle steuerliche Probleme der Anwesenden zu erörtern. Zum Abschluss seiner Präsentation äußerte er die Hoffnung, den Rentnern die Sorgen genommen zu haben und sie von einem überstürzten Besuch der lokalen TRD-Büros abhalten zu können.