Thailand reagiert auf den jüngsten Skandal um die iCon Group und verstärkt seine Gesetze zur Bekämpfung von Pyramidensystemen. Der Skandal offenbarte zahlreiche Gesetzeslücken und führte so zu über 7.000 Beschwerden, die weitreichende finanzielle Schäden in Milliardenhöhe für betroffene Investoren zur Folge hatten.
Viele dieser Investoren waren ältere Menschen oder andere schutzbedürftige Gruppen, die durch betrügerische Praktiken in die Falle gelockt wurden. Die Regierung unter der Leitung von stellvertretendem Finanzminister Julapun Amornvivat kündigte umfassende Änderungen an, um sicherzustellen, dass Teamleiter in Pyramidensystemen strafrechtlich verfolgt werden können.
Zu den geplanten Maßnahmen gehört eine Verlängerung der Verjährungsfrist für betrügerische Taten sowie Anpassungen der Regelungen zu Insolvenzanträgen, die dazu dienen sollen, neuen Betrugsmethoden entgegenzuwirken.
Aktuell umfasst der rechtliche Rahmen in Thailand bereits mehrere Gesetze zur Bekämpfung von Pyramidensystemen, darunter das Direktverkaufs- und Direktmarketinggesetz sowie das Gesetz über betrügerische Kredite.
Dennoch hat der iCon Group-Skandal gezeigt, dass diese Regelungen verstärkt und aktuell gehalten werden müssen. Die iCon Group, geleitet von Warathaphon „Boss Paul“ Waratyaworrakul, operierte unter dem Deckmantel eines Multi-Level-Marketing-Modells (MLM), was sich jedoch als eine Fassade herausstellte.
Die tatsächlichen Einnahmen basierten überwiegend auf der Anwerbung neuer Mitglieder anstelle des Verkaufs von Produkten. Vor diesem Hintergrund waren die finanziellen Verluste für neue Investoren immens und untragbar.
Die thailändische Regierung zeigt sich entschlossen, durch die rasche Einführung neuer Gesetze ähnlichen Vorfällen in Zukunft vorzubeugen und betroffenen Personen zu helfen.
Die Behörden haben alle Opfer aufgefordert, sich zu melden und Anzeige zu erstatten, um ihnen ein gerechtes und effektives Gerichtsverfahren zu garantieren. Die Gesetzesänderungen, die innerhalb von drei Monaten in Kraft treten sollen, verdeutlichen die Dringlichkeit, mit der die Regierung das Problem angeht.