Bangkok — Die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen (FTA) mit der EU stehen auf der Kippe — und das aus gutem Grund. Der Europäische Parlament hat Thailand am 13. März scharf verurteilt, weil das Land Uiguren nach China abgeschoben hat. Jetzt droht die EU, den Deal zu verzögern. Für Thailand geht’s um alles: Die Exportwirtschaft hängt am seidenen Faden!
Ein Artikel von Kilian Borchert
Uiguren-Abschiebung: Der Funke, der alles entzündet
Es ist ein Aufschrei, der durch Europa hallt: Thailand hat Uiguren nach China deportiert — trotz Warnungen vor Folter und Verfolgung. Das Europäische Parlament fordert nun harte Konsequenzen: Reformen der umstrittenen Gesetze, die Freilassung politischer Gefangener und ein Ende der Abschiebungen. Experten wie Somjai Phagaphasvivat warnen: „Das könnte die FTA-Verhandlungen bremsen!“ Doch er bleibt optimistisch — Trump’s Handelspolitik zwingt die EU, neue Partner wie Thailand zu suchen.
Wirtschaft in Not: Thailand braucht die EU
Die Zahlen sprechen Bände: 2024 betrug der Handel mit der EU satte 43,5 Milliarden Dollar. Computer, Juwelen, Autos — Thailand liefert, was Europa will. Kriengkrai Thiennukul von der Föderation der Thailändischen Industrie (FTI) ist klar: „Wir brauchen dieses Abkommen, um unsere Exporte zu retten.“ Doch die EU hat eigene Sorgen: Eine Wirtschaftskrise zwingt sie, neue Märkte zu erschließen. Kann Thailand die Chance nutzen?
Menschenrechte als Stolperstein
Nicht nur die Uiguren setzen Thailand unter Druck. Die EU kritisiert auch das Ausbleiben von Arbeitsrechtsabkommen mit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und die harte Linie gegen politische Gefangene. Professor Thitinan Pongsudhirak sagt: „Wenn Menschenrechte zur Bedingung werden, bleibt der Deal stecken.“ Vietnam hat’s vorgemacht — 2020 wurde ihr FTA mit der EU unterschrieben. Warum nicht Thailand?
Trump ändert alles: EU sucht Ausweg
Die Welt dreht sich weiter — und Donald Trump mischt die Karten neu. Seine Handelspolitik drängt die EU, unabhängiger vom US-Markt zu werden. Somjai Phagaphasvivat sieht darin eine Chance: „Die EU braucht Thailand genauso wie wir sie brauchen.“ Das Mercosur-Abkommen mit Südamerika zeigt: Nach über zehn Jahren Verhandlungen wird jetzt Tempo gemacht. Thailand könnte der nächste Coup sein!
Hoffnung trotz Hürden
Die Verhandlungen laufen weiter — vom 31. März bis 4. April trifft man sich wieder in der EU. Chotima Iemsawasdikul vom Handelsministerium bleibt gelassen: „Keine Verzögerungen in Sicht.“ Doch die Spannung steigt: Kann Thailand die Menschenrechtskritik entkräften und den Deal retten? Für die Exportnation steht alles auf dem Spiel — jetzt heißt es: kämpfen oder untergehen.