In einem bedeutenden Schritt in der Geschichte der Gleichstellung hat seine Majestät König Rama X. am 24. September 2024 den Gesetzentwurf zur Ehegleichheit in Thailand genehmigt.
Dieses Gesetz ermöglicht es LGBTQA+-Paaren, ihre Ehen innerhalb von 120 Tagen nach Genehmigung offiziell zu registrieren, womit der Weg für die erste gleichgeschlechtliche Ehe im Land geebnet wird.
Die Bestrebungen um die rechtliche Anerkennung für gleichgeschlechtliche Paare haben eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 2001 zurückreicht, während der damalige Premierminister Thaksin Shinawatra noch im Amt war.
In den frühen Anfängen stießen diese Ideen jedoch auf Widerstand, da die thailändische Gesellschaft LGBTQA+-Menschen nicht anerkennen wollte. Trotz solcher Hindernisse haben LGBTQA+-Aktivisten und politische Organisationen unermüdlich für diese Gleichstellung gekämpft.
Im Jahr 2022 legte Thanyawat Kamonwongwat, ein Abgeordneter der inzwischen aufgelösten Move Forward Party (MFP), den ersten Entwurf eines Gesetzes zur gleichgeschlechtlichen Ehe vor.
Obwohl der Entwurf lange Zeit auf die Prüfung warten musste, wurde parallel dazu ein Partnerschaftsgesetz verabschiedet, das es LGBTQA+-Paaren ermöglichte, ihre Bindungen offiziell zu registrieren. Allerdings spiegelte dieses Gesetz nicht alle notwendigen Rechte wider, die heterosexuelle Paare genießen.
Am 18. Juni 2024 erhielt der Gesetzentwurf zur Ehegleichheit schließlich die Zustimmung von beiden Kammern des Parlaments und wurde dann zur königlichen Billigung an die Regierung weitergeleitet.
Die offizielle Veröffentlichung in der Royal Gazette markiert einen historischen Moment für die thailändische Gesellschaft. Die Umsetzung des Gesetzes wird nach einer Frist von 120 Tagen ab sofort möglich sein, was bedeutet, dass ab Januar 2025 gleichgeschlechtliche Paare in Thailand heiraten können.
Nach der Bekanntgabe zeigte sich Srettha Thavisin, der ehemalige Premierminister, auf Twitter erfreut über diese Entscheidung, indem er erklärte, dass dies ein wesentlicher Fortschritt für die thailändische Gesellschaft sei und die Gleichstellung von Geschlechtern nun vollständig anerkannt werde.
Premierministerin Paetongtarn Shinawatra schloss sich den Glückwünschen an und äußerte ihre Freude über die gesetzliche Neuerung und das Engagement derjenigen, die für die Rechte der LGBTQA+-Gemeinschaft gekämpft haben.
Mit der Genehmigung des Gesetzes steht Thailand an der Schwelle zu einer neuen Ära der Akzeptanz und Gleichheit, was sicherlich auch international beachtet wird. Diese Entscheidung könnte einen langfristigen Einfluss auf das gesellschaftliche Verständnis von Diversität und Gleichbewegung in der Region haben — ein durchweg positives Signal für die LGBTQA+-Bewegung weltweit.