In Bangkok, im Stadtteil Bang Kapi, kommt es zu einem unhaltbaren Skandal, der die Aufmerksamkeit auf die Zustände in Pflegeeinrichtungen lenkt. Ein älterer Mann, der an Alzheimer leidet, wurde mutmaßlich misshandelt, was nun ein ernsthaftes Nachspiel haben könnte.
Der Vorfall wurde von seiner Tochter, der mutigen Tayanat Kajornnapapong, ans Licht gebracht, nachdem sie sowohl vom Pflegepersonal als auch von den örtlichen Polizeibehörden mit Ignoranz konfrontiert wurde.
Tayanat kämpft für Gerechtigkeit für ihren 77-jährigen Vater, Jongkit, und hat beschlossen, ihre Geschichte publik zu machen. Ihre Klage kommt, nachdem das Pflegeheim in der ersten Reaktion nicht angemessen auf die Vorwürfe reagierte.
Besonders bedenklich ist die anfängliche Weigerung des Zentrums, Videoaufnahmen des mutmaßlichen Missbrauchs herauszugeben. Stattdessen drohte man Tayanat mit rechtlichen Schritten, um sie zum Schweigen zu bringen.
In einem bewegenden Interview am 23. März mit Channel 3 schilderte Tayanat, dass sie als Tagelöhnerin die Pflege ihres bettlägerigen Vaters in die Hände des Pflegeheims gelegt hatte und dafür monatlich 30.000 Baht zahlte.
Doch im Januar bemerkte sie erste Anzeichen der Misshandlung, als sie sah, wie ihr Vater beim Essen seine rechte Hand unnatürlich stützte und Schmerzen äußerte.
Zudem entdeckte sie sogar Bissspuren an seinem Handgelenk
Besonders alarmierend war ein Vorfall während des chinesischen Neujahrs, als Tayanat ihrem Vater Geldgeschenke an die Betreuer gab und er einen von ihnen auf Chinesisch als „böse“ bezeichnete.
Diese Äußerung löste bei Tayanat große Besorgnis aus und ließ sie Nachforschungen anstellen. Nach anfänglichen Hindernissen half es, dass sie schließlich Videoüberwachungsmaterial vom Pflegeheim erhielt, das ihre Befürchtungen bestätigte.
Trotz ihrer Bemühungen, eine offizielle Beschwerde bei der Polizeiwache Lat Phrao und dem Gesundheitsamt einzureichen, war die Reaktion ernüchternd. Getrieben von ihrem unerschütterlichen Wunsch nach Gerechtigkeit wendete sich Tayanat an den angesehene Anwalt Paisarn Rueangrit, um verstärkte Maßnahmen zu fordern.
Diese mutigen Schritte blieben nicht ohne Konsequenzen: Thanakrit Jit-areerat, der Assistent des Gesundheitsministers, reagierte und kündigte eine bevorstehende Razzia im Pflegeheim an.
Der Fall verdeutlicht die drängenden Probleme in der Altenpflege und die Notwendigkeit einer sorgfältigen Überwachung, um das Wohlergehen und die Sicherheit von schutzbedürftigen Menschen zu gewährleisten.
Tayanats Charakterstärke könnte den nötigen Anstoß für dringend erforderliche Reformen geben, da die Behörden nun verpflichtet sind, die Abläufe in diesen Einrichtungen genauer zu prüfen.