Bangkok — In Thailand bleibt eine steigende Zahl von Menschen unverheiratet, was tiefgreifende Auswirkungen auf die Hochzeitsbranche und verwandte Gewerbe wie Floristen hat. Aktuelle soziale Normen, steigende finanzielle Belastungen und höhere Erwartungen an potenzielle Ehepartner treiben diesen Wandel an.
Laut einer Umfrage des Nationalen Statistikamts aus dem Jahr 2023 ist inzwischen jeder fünfte Thailänder Single, wobei vor allem städtische Gebiete betroffen sind. Bei den 15- bis 49-Jährigen, die 40,9 % der Bevölkerung darstellen, steht Selbstverwirklichung oft über der Ehe, bevorzugt werden Freizeitaktivitäten wie Reisen oder Kulinarik.
Der finanzielle Aspekt spielt ebenfalls eine Rolle
Viele entscheiden sich aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten, den Bund der Ehe aufzuschieben, um sich zunächst eine stabile Zukunft aufzubauen. Hinzu kommen höhere Ansprüche an Partner in Bezug auf Einkommen und persönliche Lebensgeschichte, die den Markt zusätzlich verschärfen.
Setthawut Naruemityarn, Inhaber des Hochzeitsservice „Wedding is ME“, beobachtet, dass auch wohlhabendere Paare zu eher kleineren und kostengünstigeren Hochzeitsfeiern tendieren, was auf den generellen Wandel der Hochzeitstraditionen in Thailand hinweist. Besonders die jüngeren Generationen Y und Z legen mehr Wert auf persönliche, weniger aufwendige Zeremonien mit starkem westlichen Einfluss.
Thonglor Kulabsawat, Betreiber des Toi Flower Shop, verzeichnet ebenfalls weniger Nachfrage nach traditionellen Blumenarrangements. Jüngere Käufer bevorzugen Geschenke, die zum Lebensstil passen. Um attraktiv zu bleiben, hat sein Geschäft Design und Technik modernisiert.
Dennoch bleibt Thonglor optimistisch und sieht Potenzial in der wachsenden Zahl gesellschaftlicher Anlässe bei heranreifenden Generationen, die den Blumenkauf wieder ankurbeln könnten.