In Thailand sorgt der Vorschlag zur Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7 % auf 15 % für große Besorgnis in der Restaurant- und Hotelbranche. Premierministerin Paetongtarn hat signalisiert, dass die Pläne vorerst gestoppt werden könnten, doch die Diskussion über mögliche Folgen bleibt unerlässlich.
Sorathep Rojpotjanaruch, der Vorsitzende der Thai Restaurant Business Association, hat seine tiefen Befürchtungen geäußert. Viele Gastronomiebetriebe sind bereits in einer kritischen Lage und sehen sich mit Schließungen konfrontiert.
Sorathep warnt, dass eine Erhöhung der Mehrwertsteuer eine weitere Welle von Insolvenzen nach sich ziehen könnte. Dazu prognostiziert er einen Anstieg der Lebensmittelpreise um 20 bis 25 Prozent, was die Situation noch verschärfen würde.
Die Lage ist besonders angespannt für Restaurants, die Mehrwertsteuer auf ihre Verkäufe zahlen müssen, aber bei Rohwaren wie frischen Lebensmitteln keine Abzüge geltend machen können.
Sorathep fordert daher eine Neubewertung des Vorschlags und schlägt vor, die Umsatzsteuerschwelle von 1,8 Millionen auf 2,5 Millionen Baht zu erhöhen.
Zudem fordert er einen Steuerabzug von 25 Prozent für landwirtschaftliche Rohstoffe. Solche Maßnahmen könnten kleinen und mittleren Unternehmen helfen, in einem ohnehin herausfordernden Markt zu bestehen.
Eine weitere Stimme in diesem Diskurs ist Thienprasit Chaiyapatranun, Präsident des thailändischen Hotelverbands. Er hat ähnliche Bedenken geäußert und warnt, dass eine Steuererhöhung die Nachfrage hemmen könnte.
Besonders Anbieter von Pauschalpaketen sehen sich vor der Herausforderung, die höhere Steuerlast zu bewältigen, ohne ihre Preise anzuheben. Thienprasit schlägt daher vor, die Mehrwertsteuer schrittweise auf 10 % zu erhöhen, um den betroffenen Branchen mehr Zeit zur Anpassung zu geben und die fragile wirtschaftliche Erholung nicht zu gefährden.
Er betont, dass die Regierung rasch handeln müsse, um die Verbraucherausgaben in dieser schwierigen Zeit anzukurbeln. Außerdem äußert Thienprasit den Verdacht, dass der Vorschlag einer drastischen Steuererhöhung möglicherweise als Versuch zur Evaluierung der öffentlichen Reaktion diene.
Die Notwendigkeit einer transparenten Kommunikation seitens der Regierung bezüglich der Vor- und Nachteile einer solchen Erhöhung ist in diesem Zusammenhang von großer Bedeutung.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie die thailändische Regierung auf die Bedenken der betroffenen Branchen reagieren wird und ob alternative Lösungen zur Minderung der wirtschaftlichen Auswirkungen auf die Restaurant- und Hotelbranche in Betracht gezogen werden.
Die Herausforderungen, denen diese Sektoren gegenüberstehen, sind komplex und erfordern eine gut durchdachte politische Strategie, um eine stabile wirtschaftliche Zukunft zu gewährleisten.