Bangkok — In einem dramatischen Wendepunkt im Leben von Polizeigeneral Surachate Hakparn, besser bekannt als “Big Joke”, wurde seine Karriere durch einen Skandal unmissverständlich beendet. Nach über drei Jahrzehnten, die mehrheitlich von Aufstieg und Niederlagen geprägt waren, wurde er als stellvertretender Nationalpolizeichef abgesetzt, und sein letzter Versuch, diese Entscheidung anzufechten, wurde am Mittwoch, dem 13. November 2024, vom Obersten Verwaltungsgericht abgelehnt.
Die mehrfarbige Persönlichkeit von Surachate, die lange Zeit im Fokus der Medien stand, scheint damit endgültig vom Radar verschwunden zu sein. Ein Gerichtsurteil mit einer Abstimmung von 49 zu 5 gegen seine Eingabe hat die Situation verschärft, zudem sprach eine fünfköpfige Richtergruppe einstimmig aus, dass seine Entlassung zwar rechtswidrig war, jedoch die Zustimmung für den Einspruch gewährt werden sollte.
Das Oberste Verwaltungsgericht hat jedoch noch kein offizielles Urteil in der Sache verkündet.
Der 54-Jährige, der im letzten Jahr kurz davor war, zum Nationalpolizeichef Thailands ernannt zu werden, sah seine Ambitionen zerschlagen, als er mit einem illegalen Online-Glücksspielnetzwerk in Verbindung gebracht wurde. Er wies die Vorwürfe als Teil einer Verschwörung zurück, um seine Ernennung zu verhindern.
Der leitenden Polizeikommission, unter dem Vorsitz des damaligen Premierministers Srettha Thavisin, blieb nichts anderes übrig, als den am wenigsten erfahrenen Kandidaten, Polizeigeneral Torsak Sukvimol, für die hochrangige Position zu wählen. Wäre Surachate in das Amt des nationalen Polizei-Chefs berufen worden, hätte er bis 2030 der mächtigste Polizeioffizier Thailands sein können, bevor er mit 60 Jahren in den Ruhestand geht.
Rasanter Aufstieg und elegante Bildung
Surachate wurde am 29. Oktober 1970 in der Provinz Songkhla geboren und entstammte einer Polizistenfamilie. Nach seinem Abschluss an der Royal Police Cadet Academy erwarb er sowohl einen Master- als auch einen Doktortitel in Kriminologie und Verwaltungsjustiz an der Mahidol-Universität sowie einen Doktortitel in öffentlicher Verwaltung an der Eastern Asia University.
Seine Polizeikarriere begann 1994 als stellvertretender Inspektor, gefolgt von einem Aufstieg zum Inspektor in einer Straßenpolizeieinheit in Chiang Mai. Mit 34 Jahren wurde er stellvertretender Superintendent, zwei Jahre später Superintendent und mit 42 Jahren stellvertretender Polizeikommandeur von Songkhla, wo er auch eine Vorwärtskommandostelle in den von Aufständen betroffenen Grenzbezirken führte.
Im Jahr 2015 übernahm Surachate die Leitung der Touristenpolizei und fungierte zusätzlich als Verbindungsoffizier zwischen dem Polizeidienst und dem Büro des Premierministers. Dies ermöglichte ihm direkte Berichte an den damaligen stellvertretenden Premierminister General Prawit Wongsuwan.
Wendepunkte und Rückschläge
Surachate überstand jedoch nicht nur Höhen, sondern auch Rückschläge in seiner Karriere. 2009 wurde er beschuldigt, Bestechungsgelder verlangt zu haben, konnte jedoch seinen Namen reinwaschen. Im Jahr 2019 wurde er auf Anordnung des damaligen Premierministers General Prayut Chan-o-cha vom Polizeidienst in den zivilen Dienst versetzt.
Obwohl dies einen erneuten Rückschlag darstellte, schaffte er 2021 seine Rückkehr zu den Polizeikräften. Im März 2021 wurde Surachate zum stellvertretenden nationalen Polizeichef ernannt, ein Posten, der anscheinend speziell für seine Rückkehr geschaffen wurde.
Doch der Schlamassel um die Glücksspielvorwürfe führte zu einem Machtkampf in der Polizeiführung zwischen Surachate und Torsak, was letztendlich zu ihrer beiden Versetzungen ins Büro des Premierministers führte.
Während Torsak den Posten des Polizeichefs zurückerhielt und ihn bis zu seiner Pensionierung im September 2024 innehatte, befindet sich Surachate nun in einer rechtlichen Auseinandersetzung gegen seine Entlassung.